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Das World Press Photo 2003 von Jean-Marc Boujou

Foto: Reuters/Jean-Marc Boujou

Der französische Fotograf Jean-Marc Bouju von der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) ist für sein Bild eines irakischen Kriegsgefangenen mit dem Preis für das beste Pressefoto des Jahres ausgezeichnet worden. Eine international besetzte Jury wählte aus mehr als 63.000 Bewerbungen am Freitag das Foto aus, das hinter Stacheldraht einen Mann mit einer schwarzen Haube zeigt, der seinen kleinen Sohn im Arm hält. Die Stiftung World Press Photo vergibt jedes Jahr in 18 Kategorien Preise für die besten Pressefotos. Die Auszeichnungen gelten als Oscars der Pressefotografie.

Sein Foto sei am 31. März in Nadschaf in einem seltenen Moment der Menschlichkeit im Kriegsgebiet entstanden, sagte Bouju. Einem Vater, der von US-Soldaten gefangen genommen worden sei, sei gestattet worden, seinen vierjährigen Sohn auf den Arm zu nehmen. Der Sohn sei in Panik geraten und habe geschrien, erklärte Bouju weiter. Daraufhin habe ein Soldaten dem Vater die Plastikhandschellen durchschnitten. An diesem Tag konnte der Fotograf seinen Redakteuren wegen technischer Schwierigkeiten nur ein Bild übermitteln. Es war das Siegerfoto.

"Eingebetteter Fotograf"

"Ich brauchte einige Stunden, um zu begreifen, dass es real ist", sagte Bouju zu seinem Sieg. "Ich wollte diesen Preis." Bouju verbrachte im März und im Mai neun Wochen als "eingebetteter Fotograf" für die Nachrichtenagentur AP in Irak. Zuvor erhielt er bereits für seine Arbeit in Afrika 1993 und 1999 den Pulitzer-Preis. Der World Press Award und 10.000 Euro werden ihm am 25. April in Amsterdam überreicht.

Insgesamt nahmen mehr als 4.100 Fotografen aus 124 Ländern an dem Wettbewerb teil. Weitere Gewinner waren Fotografen der Nachrichtenagentur Reuters. So wurde Ahmed Dschadallah für sein Bild einer Militäraktion der iraelischen Streitkräfte im Flüchtlingslager Dschabalja mit Preis für das beste Nachrichtenfoto ausgezeichnet. Sein Kollege Jerry Lampen siegte in der Kategorie allgemeine Nachrichten mit dem Bild einer Frau, die in Gaza um ihren getöteten Ehemann trauert. Die Fotos der 61 Gewinner werden auf der ganzen Welt ausgestellt und auch in einem Buch veröffentlicht. (APA)