Bill Gates, seines Zeichens Gründer des Softwarekonzerns Microsoft, traf am Mittwoch bereits zum vierten Mal in Wien ein, um bei einem internationalen Kongress für Unternehmensberater und einer Microsoft-Veranstaltung für Softwareentwickler zu referieren.

Zudem standen Treffen mit Wirtschaftsminister Bartenstein (Bild) und 50 Wirtschaftsbossen auf dem Programm.

Den Medienrummel rund um den Besuch nutzen auch heimische Open-Source-Aktivisten und Globalisierungskritiker, um auf ihre Anliegen mittels Demo und Pressekonferenz aufmerksam zu machen.

In einer Pressekonferenz kritisierte Fritz Kofler, Open-Source-Aktivist in der Wirtschaftskammer, dass die österreichische Regierung keine Open-Source-Politik betreibe.

Im Gegensatz zu vielen Ländern der EU, wie Italien, Frankreich und Deutschland, die in den vergangenen Jahren freie Software förderten. Lobend wurde allerdings der "Wiener Weg" erwähnt - die Stadt Wien setzt Linux auf zahlreichen Servern ein.

Ein besonderes Anliegen der Aktivsten war, dass Software für eGovernment, der elektronischen Kommunikation der Staatsbürger mit Behörden, nicht von Herstellern proprietärer Produkte, wie Microsoft, hergestellt werden dürfe.

Aus Gründen von Transparenz, Sicherheit, geringeren Kosten und Unabhängigkeit von Herstellern für Regierungen sollte Open-Source-Software eingesetzt werden. Ergänzend riet Bernd Petrovitch, Obmann der Linux User Group Autria, der Regierung, sich nicht von "einem Anbieter versklaven zu lassen." (red)