In einem Interview mit dem "Spiegel" kritisiert Löffler die Kultur des Hungerns im Springerlager scharf. Das Dogma, wonach die Dünnen weiter flögen, sei immer noch herrschende Lehre. Die schockierenden Fotos eines nur noch aus Haut und Knochen bestehenden Sven Hannawald, die vor einigen Jahren in Umlauf kamen, haben zu keinem Umdenken geführt. Statt die Ernährungsgewohnheiten der Athleten zu überdenken, verzichten diese auf den Besuch öffentlicher Bäder, um ihren Oberkörper nicht zeigen zu müssen.
In Deutschland sei Jens Weißflog zum Prototyp des erfolgreichen Springers geworden, er war klein und schmal. Doch das sei ein Missverständnis gewesen: "Weißflog war ein athletischer Typ und hat ganz normal gegessen." Das Skispringen befinde sich in einem kritischen Bereich, meint Löffler. Das Essverhalten der Sportler sei abnorm, werde aber im Springerzirkus absolut tabuisiert. Warum man sich dennoch kasteit? "Ich liebe diesen Sport. Ich wollte Erfolg haben. Außerdem ist man sich als Leistungssportler immer bewusst, dass man auf bestimmte Dinge verzichten muss." Löffler ist überzeugt, dass es einen Fehler im System gibt. Alle Gedanken kreisten um das Thema essen, er selbst sei psychisch immer labiler geworden: "Ich konnte es nicht mehr ertragen, meinen Eltern beim Mittagessen zuzusehen."