Die FIS hatte den wahnwitzigen Wettkampf erst nach dem Unfall abgebrochen, Renndirektor Walter Hofer, ein Österreicher, wies Vorwürfe einer Mitschuld zurück. "Ich habe ein gutes Gewissen. Bei Morgenstern waren die Bedingungen nicht schlechter", so Hofer. "Es gab keinen Druck von Sponsoren, Organisatoren oder Fernsehen." Auf Betreiben der Teams kam es laut Hofer zur Neuansetzung am Sonntagmorgen. "Es war Wunsch der Trainer, sich mit einem positiven Bild zu verabschieden." Dem widersprach der deutsche Coach Wolfgang Steiert: "Ich wollte nicht."
Auch der zweite Versuch musste nach dem ersten Durchgang wegen irregulärer Windbedingungen abgebrochen werden. Es siegte Sigurd Pettersen vor Adam Malysz. Martin Höllwarth hatte vergeblich versucht, einen Streik zu organisieren: "Das war ein Kasperltheater." ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer wirkte nachdenklich: "Es ist die Perversion des Leistungssports, dass am nächsten Tag viele Dinge vergessen sind. So ist das Spiel, bei dem die Athleten gutes Geld verdienen, wenn sie ein Risiko eingehen." Das Spiel geht am Wochenende in Trondheim weiter. (DER STANDARD Printausgabe 01.12.2003)
Resultat zweites Weltcup-Springen in Kuusamo:
1. Sigurd Pettersen NOR 134,3 Punkte 2. Adam Malysz POL 133,1 3. Veli-Matti Lindström FIN 130,6 4. Roar Ljökelsöy NOR 124,8 5. Akseli Kokkonen FIN 118,9 6. Janne Ahonen FIN 118,5 7. Andreas Widhölzl AUT 115,3 8. Sven Hannawald GER 113,2 9. Martin Schmitt GER 109,5 10. Hiroki Yamada JPN 106,8 11. Florian Liegl AUT 99,8 12. Alexej Silajew RUS 97,8 13. Balthasar Schneider AUT 97,7 14. Simon Ammann SUI 95,8 15. Matti Hautamäki FIN 93,6 16. Kazuyoshi Funaki JPN 93,2 17. Peter Zonta SLO 88,4 18. Noriaki Kasai JPN 88,1 19. Marcin Bachleda POL 86,2 20. Jussi Hautamäki FIN 85,7 21. Jens Salumae EST 84,3 22. Damjan Fras SLO 83,8 23. Hideharu Miyahira JPN 82,2 24. Michael Uhrmann GER 81,6 25. Robert Kranjec SLO 81,1 26. Emmanuel Chedal FRA 80,8 27. Tommy Ingebrigtsen NOR 79,9 28. Jakub Janda CZE 77,2 29. Chil Gu Kang KOR 77,1 30. Primoz Peterka SLO 76,5