Foto: GRA

Seit Anfang Oktober ist die Antirassismus-Kampagne der Schweizer Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA zu sehen und löste heftige Diskussionen aus.

"Woher haben die Kosovo-Albaner ihre Autoradios?" oder, "Was machen Thailänderinnen, wenn es dunkel wird", diese und ähnliche Fragen werden auf den Plakaten gestellt, "Aus dem Fachgeschäft, wie die meisten Schweizer auch" bzw. "Licht, wie die meisten Schweizerinnen auch." lauten die klein gedruckten Antworten.

Kritik

Die kritischen Stimmen kommen vor allem von den Betroffenen selbst. "Wer mit dem Bus an den Plakaten vorbeifährt, liest nur die großen Buchstaben, und dann bleiben die Vorurteile hängen", meint etwa Willy Wyss, Präsident der Thai Swiss Association, gegenüber dem Schweizer Branchendienst persoenlich.com.

Studie

Dies bestätigt auch eine Studie mit 120 Testpersonen, die von der Marketingberatungsfirma Management Tools durchgeführt wurde. Laut Management Tools wurde dabei von den Probanden nur das Vorurteil beachtet, die Auflösung im Kleingedruckten erregte nie mehr als zehn Prozent der Aufmerksamkeit.

"Vorurteile auf den Tisch der Nation gebracht"

Sigi Feigel, Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, ist mit der Wirkung der Kampagne jedoch zufrieden und meinte gegenüber persoenlich.com: "Die Kampagne hat die Vorurteile vom Stammtisch auf den Tisch der Nation gebracht."

Kampagne von Wirz Werbung, Zürich

Kreiiert wurde die Kampagne von Wirz Werbung, Zürich, "die Kampagne verursacht eine derart enorme Irritation, dass sich jeder irgendwann die Erklärung holt", ist der verantwortliche Kreatvidirektor Hanspeter Schweizer überzeugt. Neben Plakaten und Anzeigen kommen auch drei Kinofilme zum Einsatz. (red)