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Foto: REUTERS/Charles W. Luzier

Steve Ballmer, Geschäftsführer von Microsoft, äußerte sich in einer Rede auf dem Gartner-Symposium ITxpo zum Thema Sicherheit und attackiert dabei auch, wie schon zuvor Bill Gates (Der Webstandard berichtete), den Konkurrenten Linux. Ballmer gab dabei zu, dass sich Microsoft viel zu spät um Sicherheitsfragen gekümmert habe. "Ich weiß, dass wir noch besser werden müssen. Doch es handelt sich um eine schwierige Situation. Ein Hacker muss nur eine Sicherheitslücke finden, wir müssen sie alle finden".

Stück für Stück

Auch den Vorwurf, dass 95 Prozent der Sicherheitslücken in Windows auf über sechs Jahre altem Code beruhen, kann Ballmer nicht entkräftigen: "Code muss neu programmiert werden, Stück für Stück. Das Problem dabei ist die Kompatibilität".

"Per se" sicherer

Die Feststellung, dass Open Source "per se" sicherer sei, lockte Ballmer hingegen aus der Reserve: "In den ersten 150 Tagen von Windows 2000 gab es siebzehn kritische Sicherheitslücken. In den ersten 150 Tagen von Windows 2003 gab es vier kritische Sicherheitslücken. Bei Red Hat 6 gab es in diesem Zeitraum fünf bis zehn Mal mehr Probleme".

Nicht besser

Zudem stellte Ballmer in Zweifel, ob Open Source Software besser sein könne, als kommerzielle Software. "Gibt es einen Grund zu glauben, dass der Code, der von einer Vielzahl von Menschen rund um die Welt programmiert wird, besser sein soll als Code, der von Menschen erdacht wird, die sich professionell damit befassen?"

"Es gibt absolut keinen Grund zu glaube, dass Linux bessere Qualität bietet"

Sicherheitslücken gebe es auch bei Open Source Software. Die Tatsache, dass diese "irgendjemand in China mitten in der Nacht" patcht – so Ballmer – sagt noch nichts über die Qualität des Patches aus. "Bei uns gibt es Prozesse, die ein bestimmtes Level an Qualität sicherstellen. Es gibt absolut keinen Grund zu glaube, dass Linux bessere Qualität bietet".

Keine Roadmap

Ballmer kritisiert zudem, das es bei Linux keine Roadmap gebe. "Das ist ein Vorteil einer kommerziellen Firma. Wir bieten eine Roadmap, wir entschädigen KonsumentInnen. Sie wissen wohin sie ein Mail senden können. Das alles gibt es in der anderen Welt nicht. Ich denk unser Modell funktioniert daher ganz gut".

Sag niemals nie

Auf die Frage, ob Microsoft eine Office Version für Linux plane, antwortete Ballmer laut dem Newsdienst CNet: "Sag niemals nie, aber wir haben derzeit keinen Pläne und sehen das auch nicht als interessante Möglichkeit an".

Begeistert gab sich Ballmer hingegen vom dem gerade vorgestellten (Der Webstandard berichtete ) Office 2003. "Es handelt sich dabei um den wichtigsten Office Release in den letzten Jahren". (red)