Rainer Hazivar präsentiert ab 2014 die "Zeit im Bild".

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Dass es nur nicht  gewaltig schneit zu Neujahr in Slowenien und der Steiermark: Dann könnte Nadja Bernhards erste Doppelmoderation der "Zeit im Bild" mit Rainer Hazivar am 1. Jänner 2014  etwas einsam ausfallen.

Hazivar (47) lässt sich, scheint's, vom neuen Platz in den wichtigsten, jedenfalls meistgesehenen Nachrichten des Landes so wenig beeindrucken wie von Ämtern und Funktionen etwa beim Faktencheck von Politikeraussagen im Nationalratswahlkampf. Der neue "ZiB"-Anchor plant Silvester in Triest  und will zu Neujahr zurück auf den Küniglberg.

Nadja Bernhard ist gewarnt. Sie weiß um seinen (von altösterreichischem Sentiment freien) Hang zur Stadt am Rand Italiens. Und sie weiß vom Rennrad, das ihm seine Lebensgefährtin schenkte, die Radiojournalistin Katja Arthofer. Von seiner künftigen Comoderatorin bekam Hazivar schon vor zwei Jahren ein Trikot des "Gentleman Club Triest". Seither "träumt" der "relativ ambitionslose" Radler von der Bewältigung der Küstenstraße dort.

"Columbo-artige Hintergründigkeit"

Mangelnde Ambition kann man dem Journalisten Hazivar nicht nachsagen. Ambition auf guten, sehr guten Journalismus. Fair, nie verächtlich machend, aber hart und punktgenau in Kritik und Ironie: So beschreiben ihn Menschen, die den Vater dreier Kinder lange kennen und schätzen. Für sprachliche Brillanz, Distanz nach allen Seiten, "Columbo-artige Hintergründigkeit" bekam er 2007 den Robert-Hochner-Preis.

Schnelles Reagieren, pointiertes Formulieren trainierte er als ÖH-Chef am Juridicum für die VP-nahe Aktionsgemeinschaft. Damals war auch sein Wiener Heimatbezirk Josefstadt noch ein Stück bürgerlicher.

Das Studium schloss er nicht ab. Er begann in der Innenpolitik des STANDARD, kellnerte parallel. Ab Ende 1992 ORF Wien. Bei Wien heute sprang er für Ricarda Reinisch ein und kam so rasch auf den Schirm. "Report", Radio-Innenpolitik, "ZiB 2", Präsentation der Tages-"ZiBs", nun Anchor der "Zeit im Bild".

Sein erfrischender Mangel an Respekt vor Amt und Würden dürfte das nicht erleichtert haben. Lange zögerte die Spitze des Küniglbergs, und entschied denn doch für ihn. Womöglich  ein Signal für mehr Selbstbewusstsein gegenüber der Politik. Und für kluge Lockerung auf dem Quotendampfers. Wenn Hazivar nicht gar seine Drohung wahr macht, sich Ironie zu verkneifen.

Sonntag entscheidet er, ob sich Triest ausgeht. Vor dem Wetter und dem neuen Job hat er ja doch ein bisschen Respekt.

"Boah, der Eugen Freund hat zugelegt"

Und was wünscht sich Rainer Hazivar für seine Premiere als Anchorman der Zeit im Bild um 19.30 Uhr am 1. Jänner 2014? "Dass sich die Leute erst knapp vor dem Hinweis auf Sport und Seitenblicke denken: Hm, komisch, heute ist irgendetwas anders in der 'ZiB'." Nachsatz: "Weniger gut wäre, wenn sie denken: Boah, der Eugen Freund hat aber ziemlich zugelegt über die Feiertage." (Harald Fidler, DER STANDARD, 28./29.12.2013)