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Das Schubhaftzentrum Vordernberg soll Mitte Jänner in Betrieb gehen.

Foto: APA/MARKUS KAISER, GRAZ

Vordernberg/Wien - Das Schubhaftzentrum im obersteirischen Vordernberg geht am 15. Jänner in Betrieb. Gemeinde und Innenministerium bestätigten am Freitag den Termin, der in der "Kleinen Zeitung" (Freitagausgabe) genannt worden war. Noch vor Weihnachten erfolgt die Übergabe des Gebäudes und der Start des Probebetriebs mit voller Belegschaft, aber ohne Schubhäftlinge.

Rund 25 Millionen Euro Kosten

Das um rund 25 Mio. Euro netto errichtete Schubhaftzentrum wird in zweieinhalb Wochen vom Errichter und Eigentümer Bundesimmobiliengesellschaft BIG an den Mieter Innenministerium übergeben. In der Zeit bis zur Eröffnung werde es dann darum gehen, "Routinen aufzubauen für den Echtbetrieb", so der Sprecher des Ministeriums, Karl-Heinz Grundböck, gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. Seitens der Polizei werden auf der neuen Dienststelle 55 Kräfte eingesetzt, "die zwar durchaus einen örtlichen Nahbezug haben können, aber nach der Qualifikation ausgewählt wurden".

Kommende Woche startet in Vordernberg die Schulung für die künftigen 68 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der privaten Sicherheitsfirma G4S, die den nichthoheitlichen Teil der Betreuung überhat. Wie Bürgermeister Walter Hubner (SPÖ) sagte, kommen davon 60 aus dem Bezirk Leoben.

Keine Änderung des Vertrags

An dem nicht unumstrittenen Vertrag zwischen Gemeinde und Innenministerium sei nichts mehr geändert worden, so Hubner. Man habe sich alles noch einmal genau angeschaut und sei zum Schluss gekommen, dass es zu keinen Überschneidungen zwischen Betreuung und hoheitlichem Bereich komme und jeder seinen Bereich abdecke. Die Kritik, dass die Ausschreibung durch die Gemeinde zu kurzfristig erfolgt sei, kann Hubner durchaus verstehen: "Leider hat sich die Vertragserrichtung um vier Monate verzögert. Hätten wir die Fristen nicht so knapp bemessen, wäre der gesamte Zeitplan für das Projekt über den Haufen geworfen worden." Weil es nur einen Bieter gab, wollte er auch noch einmal ausschreiben, was aber wegen des zeitlichen Korsetts nicht mehr möglich gewesen sei, so Hubner.

Zur Frage, ob er aus heutiger Sicht noch einmal aufzeigen würde bei der Vergabe eines derartigen Vorhabens, meinte der Bürgermeister: "Die positive Effekte für die Region sind nicht vom Tisch zu wischen, auch wenn mir viele Steine in den Weg gelegt wurden." (APA, 29.11.2013)