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Brigitte Neumeister

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Neumeister als Leopoldine Turecek ...

Foto: ORF/MR Film/Contessina Bauer

... alias "Mausi-Maus" in der ORF-Serie "Kaisermühlen-Blues".

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ORF-Serie "Die Lottosieger".

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Die 69-jährige Schauspielerin, Sängerin und Autorin Brigitte Neumeister ist am Freitag in ihrer Wohnung in Wien gestorben, berichtet der ORF. Sie wurde bereits am Freitag in ihrer Wohnung in Wien aufgefunden, bestätigte ihre Agentur, sie sei "plötzlich und unerwartet eines natürlichen Todes" verstorben. Neumeister wurde einem großen Publikum durch ihre Rolle der Hausmeisterin in der ORF-Serie "Kaisermühlen Blues" bekannt. Zuletzt war sie in der Serie "Die Lottosieger" zu sehen. 2011 spielte sie im Musical "Sister Act" im Ronacher mit. Sie war Ensemblemitglied am Theater an der Josefstadt und am Wiener Volkstheater.

Hausmeisterin der Nation

Den nationalen Durchbruch im Fernsehen schaffte sie als Hausmeisterin und Schnitzelwirtin Leopoldine Turecek alias "Mausi-Maus" in der ORF-Serie "Kaisermühlen-Blues", in der sie einen leicht beschränkten Bezirksrat (Peter Fröhlich) bezirzt. In der Serie "Die Lottosieger" spielte Neumeister an der Seite von Reinhard Nowak oder Alexander Pschill die Oma Kriemhild der Gemeindebaufamilie Deschek, die mit ihrem Lottogewinn fertig werden muss.

Ensemblemitglied in der Josefstadt ...

Brigitte Neumeister wurde am 12. Jänner 1944 als Tochter eines Friseurs in Perchtoldsdorf bei Wien geboren. Nach dem Tod des Vaters zog sie 1952 zu den Großeltern nach Wien-Hernals. Ihr erstes Engagement am Staatstheater Saarbrücken erhielt sie 1964. Drei Jahre später übersiedelte sie wieder in ihre Heimatstadt und gehörte bis 1989 dem Ensemble des Theaters in der Josefstadt an. Dort spielte sie unter anderem die Mascha in Tschechows "Die Möwe", die Lucette in "Klotz am Bein" von Feydeau, die Agathe in "Der Schwierige" von Hofmannsthal und die Adele Natter in Schnitzlers "Das weite Land".

... und am Wiener Volkstheater

Nach dem Wechsel Boy Goberts in die Josefstadt-Direktion erhielt Neumeister aber kaum noch Rollen an ihrem Stammhaus, auch unter Otto Schenk und Robert Jungbluth scheiterte eine Rückkehr. 1989 wechselte sie an das Wiener Volkstheater, wo sie seit 1994 Ensemblemitglied war. Zu den größten Erfolgen dieser Zeit zählten die Mrs. Peachum in der "Dreigroschenoper" von Brecht/Weill, Mephisto in "Faust" - den sie als erste Frau im deutschsprachigen Raum verkörperte - sowie die Frau Muskat in "Liliom".

Auslandsengagements führten sie nach Deutschland und in die Schweiz. Außerordentlich erfolgreich waren Tourneen der Entertainerin mit literarischen und musikalischen Showprogrammen in Israel, Paris, Budapest, Brüssel, Warschau, Krakau und in den USA.

Auch als Autorin hatte sich Neumeister erprobt. Von ihr erschienen 1998 die Autobiografie "Rampenlicht Blues", 2000 "Professionisten Blues" sowie der Roman "Der Feueropal" (Seifert). Neumeister war Trägerin des Goldenen Verdienstkreuzes, des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Wien sowie des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst und führte den Berufstitel "Professorin". (APA/red, derStandard.at, 4.11.2013)