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Der bekannteste Whistleblower der Welt: Edward Snowden

Foto: APA

Edward Snowden hat einen neuen Job gefunden. Der von den USA gesuchte und in Russland untergetauchte Ex-NSA-Mitarbeiter und Whistleblower wird "ab November" für eine große russische Website arbeiten, sagte sein Anwalt Anatoli Kutscherena am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax. Um welche Firma es sich dabei handelt, wollte er allerdings nicht verraten.  "Aus Sicherheitsgründen", wie er betonte. Es wurde daraufhin spekuliert, bei Snowdens neuem Arbeitgeber handle es sich um die russische Facebook-Variante Vkontakte.

Angebot von VKontakte

Bereits im August hatte Snowden ein Angebot von Pavel Durov erhalten. Der Chef des Sozialen Netzwerks VKontakte schrieb damals auf seine Profilseite: "Ich lade Edward nach Sankt Petersburg ein und würde mich glücklich schätzen, wenn er sich dafür entscheidet, Teil eines herausragenden Teams von Programmierern bei VK zu werden. Ich glaube, Edward würde sich dafür interessieren, mit seiner Arbeit die persönlichen Daten von Millionen Nutzern zu schützen."

Der Unternehmenssprecher von VKontakte Georgi Lobuschkin sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, er könne die Mutmaßungen über eine Einstellung Snowdens nicht kommentieren. Zwei andere große russische Internetunternehmen - Mail.Ru Group und Yandex - erklärten dem Bericht zufolge, sie hätten Snowden nicht angeheuert.

Der russische Mark Zuckerberg

Pavel Durov wird auch als der russische Mark Zuckerberg bezeichnet. Sein Soziales Netzwerk "VKontakte" stellt in Osteuropa eine beliebte Alternative zu Facebook dar und hat 100 Millionen aktive Nutzer. 

Temporäres Asyl in Russland

Snowden hatte Anfang Juni mit seinen Enthüllungen die Affäre um die geheimen US-Programme zur Überwachung der weltweiten Internet- und Telefonkommunikation ins Rollen gebracht. Nachdem er am 23. Juni auf dem Weg von Hongkong auf einem Moskauer Flughafen gestrandet war, erhielt er am 1. August schließlich temporäres Asyl in Russland. Seitdem ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten. Die US-Regierung fordert seine Auslieferung, um ihm den Prozess wegen Spionage zu machen. (red, 31.10. 2013)