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Alitalia braucht dringend Hilfe.

Foto: ap/Luca Bruno

Mailand – Alitalia bekommt wieder einen staatlichen Großaktionär. Die zu 100 Prozent vom Staat kontrollierte Poste Italiane erfüllt den Wunsch der linksdemokratischen Regierung Enrico Letta und macht mit 75 Millionen Euro bei der Kapitalerhöhung der vor der Pleite stehenden Alitalia mit. Poste Italiane wird mit zwölf Prozent zweitgrößter Alitalia-Aktionär.

Das französisch-niederländische Bündnis AirFrance-KLM wird seinen Anteil von 15 Prozent zeichnen, aber vorerst nicht aufstocken. Die Banken haben ebenfalls Unterstützung bis zu 200 Millionen Euro zugesagt. Alitalia braucht laut Branchenexperten  eine halbe Milliarde Euro, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Restrukturierung zu finanzieren. Die Airline häufte seit ihrer Privatisierung 2009 mehr als eine Milliarde Euro Verlust und eine weitere an Schulden an. Der Aufsichtsrat hat die Kapitalerhöhung Freitagabend beschlossen.

Die von Massimo Sarmi geleiteten Poste Italiane schreibt seit 2002 Gewinne. Sie hat durch technische Erneuerungen (Einführung der Prepaid-Karten), Diversifikation auf Bank- und Versicherungssektor erreicht. Die von ihr kontrollierte Flugpostgesellschaft Mistral schreibt aber Verluste. Alitalia soll mit 300 frischen Millionen für eine internationale Partnerschaft gemacht werden. (tkb, DER STANDARD; 11.10.2013)