Großereignisse wie die Fußball-WM sorgen 2014 beim ORF für "Umschichtungen im Sport".

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Wien - Der ORF-Spartensender ORF Sport plus muss im kommenden Jahr mit deutlichen Einschnitten rechnen, falls es nicht doch noch zu einer Verlängerung der Gebührenrefundierung für den ORF kommt. ORF-General Alexander Wrabetz führte das im Publikumsrat unmittelbar auf "Umschichtungen im Sport" wegen "großen Sportevents" zurück, der Sport insgesamt budgetiere 2014 mit "deutlich mehr".

40 Millionen Euro weniger Mittel als 2013 seien im kommenden Jahr "verfügbar", sagte Wrabetz im Publikumsrat - 30 Millionen der Republik für Gebührenbefreiungen laufen mit 2013 vorerst aus. Weitere 40 Millionen seien im kommenden Jahr für "wichtige Programme gebunden", erklärte der General und nannte Olympische Spiele und Fußball-WM.

Weniger Randsportarten live

"Ich möchte da ein paar Wochen vor Wahl nicht Öl ins Feuer gießen, aber klar ist, dass wir bei Sport Plus ganz erhebliche Einsparungen im Budget haben", sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Mittwoch bei einer Sitzung des ORF-Publikumsrats. Fernsehdirektorin Kathrin Zechner hatte bereits am Dienstag bei der ORF-Programmpräsentation anklingen lassen, dass die Live-Berichterstattung von diversen Randsportarten stark zurückgefahren werde. Ob der Spartensender weiter ein 24-Stunden-Programm aufrechterhalten kann, ist offenbar noch in Prüfung.

Laut Wrabetz gebe es mit den Sportverbänden bereits Gespräche. "Das ist eine ganz schwierige Situation, wo wir im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten versuchen, die Schäden für die Sportverbände möglichst gering zu halten." Wegen der kostenintensiven Großereignisse Olympische Winterspiele und Fußball-WM seien im Sport im kommenden Jahr interne Budget-Umschichtungen erforderlich.

Deutliche Einsparungen und Programmeinschnitte gebe es darüber hinaus im Bereich Unterhaltung. "Uns bleibt nichts anderes übrig, als auch im Programm zu sparen." Insgesamt würden sich die vorerst geplanten Einsparungen im kommenden Jahr zu 25 Prozent auf Einmaleffekte, 25 Prozent auf Struktur- und Personalmaßnahmen sowie zu 50 Prozent auf Programmmaßnahmen verteilen.

Radio liegt im Sparplan zurück

Schon im Juni-Stiftungsrat überraschte Radiodirektor Karl Amon die Stiftungsräte mit der Ambition, er werde eher mehr einnehmen denn sparen - vor allem bei Radiosymphonieorchester und Radiokulturhaus. Der "Kurier" griff den STANDARD-Bericht vom Montag auf und erfragte, wie weit Amon denn beim dennoch vorgegebenen Sparen ist. Ergebnis: Während die ORF-Direktoren ihre Vorgaben für das Budget 2014 inzwischen im Schnitt zu 85 Prozent (wohl planerisch) erfüllt haben und einzelne bei 93 Prozen lägen, stehe das Radio bei 51 Prozent. Amon begründet das im "Kurier" damit, er budgetiere "sehr vorsichtig" und gebe nur an, "was ich wirklich habe". 

Die Hoffnung stirbt zuletzt - auch jene auf die weitere Abgeltung der Gebührenbefreiungen nach 2013. Die Bundes-ÖVP findet das - wie ebenfalls Montag berichtet - bisher nicht so realistisch. (APA, red, 11.9.2013)