Kein Tag, ohne dass Frank Stronach eine Peinlichkeit liefert. Aber die wirklich körperlich schmerzhafte Fremdscham empfindet man eher bei Michael Spindelegger, der eigentlichen traurigen Figur dieses Wahlkampfs. Wie kann man sich nur so von Beratern und Spin-Doktoren ummontieren lassen? Wenn "Spindi on Speed" den Mund aufmacht, purzeln die falschen Wörter raus, in den falschen Tonlagen, in der falschen Lautstärke, unterstützt von falschen Gesten. Es ist nicht mitanzuschauen!

Was bedeutet das nun für den Wahlkampf? Wird die FPÖ von dem Jammerwahlkampf der ÖVP und den Peinlichkeiten Stronachs am Ende profitieren, obwohl sie bisher nicht in den Wahlkampf hineinfindet? Haben jetzt gar die Neos eine Chance auf einen Nationalratseinzug? Oder können SPÖ und Grüne profitieren, sodass sich möglicherweise sogar eine rot-grüne Mandatsmehrheit ausgeht?

Drei Wochen vor dem Urnengang muss man konstatieren: Es ist alles möglich. Eigentlich spannend, oder?