Innsbruck - Das Tiroler Pilotprojekt "MyCore" will künftig das Risiko für Rückfälle und Folgeerkrankungen nach einem Herzinfarkt minimieren. - Das erklärte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Es gehe darum, durch eine telemedizinische Betreuung einen nachhaltigen Therapieerfolg sicherzustellen, so Tilg.

Zunächst soll an der Universitätsklinik Innsbruck eine eineinhalbjährige Pilotphase mit 25 Patienten starten, sagt Matthias Frick, Kardiologe an der Uniklinik Innsbruck. "Dabei übermitteln die Patienten einen Monat lang jeden Tag über eine Smartphone-App ihre selbstständig erfassten Daten wie Blutdruck, Puls und Anzahl der Schritte pro Tag", erläutert der Arzt. Auch andere Parameter, wie die persönliche Einschätzung der Patienten über ihr Wohlbefinden, Information zur Medikamenteneinnahme und optional Blutzuckerwert oder Körpergewicht, können via App verschlüsselt an die Klinik gesandt werden.

"Mit der Behandlung eines Herzinfarkts therapiert man nur die Spitze des Eisbergs", meint Frick. Die Erkrankung würde danach oftmals weitergehen. "Die Patienten beachten die Empfehlungen für eine Änderung des Lebensstils oder für die medikamentöse Therapie häufig nur halbherzig", ergänzt der Mediziner. Durch das telemedizinische Monitoring sollen Patienten dazu angehalten werden, sich ihrer eigenen Gesundheit aktiv zu widmen. Nach der ersten Pilotphase in Tirol, soll das Projekt auf ganz Österreich ausgeweitet werden. (APA/red, derStandard.at, 4.9.2013)