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Baden hieß es vor allem im Juli.

Foto: apa/neumayer

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Grafik: APA

Wien - Den heimischen Touristikern fällt ein Stein vom Herzen: Trotz Wirtschaftskrise, weitverbreiteter Arbeitslosigkeit und Hochwassers im Juni gab es in der ersten Sommerhälfte einen Zuwachs bei Ankünften und Gästenächtigungen. Gleichzeitig hält der Trend zu immer kürzeren Aufenthalten an.

Speziell in Wien, wo zuletzt viele neue Hotels aufgesperrt haben, hält auch der Druck auf die Preise an. "Die Auslastung wird voll über den Preis gespielt", sagte die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer, dem Standard. "Wir haben schon mehr gelacht."

Von Mai bis Juli weist die Statistik Austria nach vorläufigen Zahlen 9,56 Millionen Ankünfte von Urlaubsgästen in Österreich aus, ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres und gleichzeitig ein neuer Rekord. Der Nächtigungszuwachs blieb mit 0,3 Prozent deutlich zurück - ein Indiz, dass die Gäste insgesamt kürzer im Land verweilen. Die 31,4 Mio. Nächtigungen (siehe Grafik) verteilten sich auf 10,09 Millionen inländische (plus 0,4 Prozent) und 21,27 Millionen ausländische Gäste (plus 0,3 Prozent).

Gäste schauen auf Sterne

Die Nächtigungsentwicklung in den ersten drei Sommermonaten bestätigte auch den Trend zu höherwertigen Unterkünften. So ist im Berichtszeitraum beispielsweise die Zahl der Übernachtungen in Vier- und Fünfsternehotels mit 1,2 Prozent überdurchschnittlich stark gestiegen. Ein- und Zweisternehäuser mussten hingegen Rückgänge um durchschnittlich 3,8 Prozent in Kauf nehmen.

Gegriffen hat offenbar auch die Sonderkampagne der Österreich-Werbung, die nach dem Hochwasser vom Juni mit einem Extrabudget von 500.000 Euro bestrebt war, die Lust auf Urlaub in Österreich anzukurbeln. Gewinner in der bisherigen Sommersaison waren Bergdestinationen und Seen. "Regional wurden Zuwächse von bis zu 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gemeldet" , sagte der oberste Touristiker in der Wirtschaftskammer, Hans Schenner.

Auch die verbleibenden Wochen und Monate bis zum Ende der Sommersaison im Oktober sollten nach den derzeit vorliegenden Buchungen Zuwächse an Gästen bringen. Schenner rechnet für die Gesamtsaison mit einem Plus von zwei bis drei Prozent.

ÖHV-Präsidentin Reitterer erwartet zwar auch Zuwächse, entscheidend sei aber, was zum Schluss in der Kasse bleibe. Gerade in Wien werde es den Hoteliers durch die erfolgte Erhöhung der Ortstaxe und Anhebung diverser Gebühren von Wasser bis Kanal schwergemacht, profitabel zu arbeiten. (Günther Strobl, DER STANDARD; 24.8.2013)