Das neue Nexus 7: Auf den ersten Blick ähnelt es seinem Vorgänger stark.

Foto: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Bei genauerer Betrachtung fallen aber schnell diverse Unterschiede auf, so ist es etwa deutlich dünner, die Randbereiche wurden ebenfalls modifiziert.

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Auf der Rückseite fallen zwei Dinge auf: Einerseits die neu hinzugekommene Kamera, andererseits, dass die Oberfläche die Textur des Vorgängers verloren hat.

Foto: Google

Noch während der Installation werden zwei Systemupdates installiert.

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Der Home-Screen des Nexus 7 in seiner vollen Auflösung. Auffällig ist vor allem die prominente Platzierung der Hangouts sowie die Aufnahme von Google Keep in die Softwareauswahl.

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Vor allem die Schriftendarstellung profitiert erheblich von der höheren Auflösung des 2013-er-Modells des Nexus 7.

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Selbst bei kleinen Schriften ist sie eigentlich immer gestochen scharf, was das Lesen wesentlich angenehmer macht.

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Die Performance des Nexus 7 hat mit der neuen Variante ein gehöriges Update spendiert bekommen, dies bestätigt sich in prakisch allen Benchmarks. Von Antutu...

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bis zum HTML5-Benchmark von Vellamo.

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Besonders deutlich macht sich der flinkere Flash-Speicher bemerkbar, und zwar nicht nur in Benchmarks...

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...sondern auch im Alltag, etwa bei der Installation von neuen Apps.

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Wie zu erwarten kommt beim neuen Nexus 7 die aktuellste Android-Version 4.3 zum Einsatz.

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Ein Testfoto mit dem Nexus 7 (Achtung der Klick führt zur vollen Auflösung) offenbart: Die Kamera ist ebenso mittelmäßig wie bei praktisch allen anderen Tablets. Selbst bei guten Lichtverhältnissen gibt es eine Tendenz zu starkem Rauschen.

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Das neue Nexus 7 lässt sich nun drahtlos aufladen. Mit etwas Geschick lässt sich dafür auch der Wireless Charger des Nexus 4 benutzen.

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Anfang 2012 fand sich Google in einer verzwickten Situation: Alle Bemühungen, Android im Tablet-Markt zum Erfolg zu verhelfen, wollten nicht so recht fruchten. "Honeycomb" hin, "Ice Cream Sandwich" her, Apples iPad blieb das alles dominierende Gerät. Und noch schlimmer. Wenig Monate zuvor war Amazon mit dem Kindle Fire in den Tablet-Markt vorgeprescht. Dieses läuft zwar mit Android aber in einer inoffiziellen und stark modifizierten Variante. Für Google bestand also die ernsthafte Gefahr, den Kampf um Tablet-Marktanteile schon früh zu verlieren.

Kehrtwende

Unter diesen Vorzeichen schnappte sich Google Hardwarepartner ASUS und stampfte in wenigen Monaten - basierend auf einem früheren ASUS-Design - das Nexus 7 aus dem Boden. Und tatsächlich: Nicht zuletzt dank eines äußerst knapp kalkulierten Einstiegspreises von gerade einmal 199 US-Dollar entwickelt sich das Nexus 7 zum ersten echten Kassenschlager der Nexus-Reihe, und schlug sich so auch äußerst positiv in den Bilanzen von ASUS nieder. Kein Wunder also, dass sich die beiden Unternehmen schon bald danach wieder zusammensetzen sollten. Das Ergebnis: Seit Kurzem ist ein Nachfolger in den USA erhältlich. Der WebStandard hat sich gleich mal ein Exemplar besorgt, um das 2013er-Modell des Nexus 7 einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.

Ersteindruck.

Gleich nach dem Auspacken fällt auf: Das neue Modell ist erheblich leichter als der Vorgänger. 290 statt 340 Gramm sagt die Spezifikationsliste dazu. Subjektiv wirkt der Unterschied sogar noch größer. Dies mag daran liegen, dass die neue Variante zusätzlich merklich schlanker ausgefallen ist, dadurch schlicht besser in der Hand liegt. Mit den Abmessungen von 114 x 200 x 8,65 mm ist es fast 2mm dünner, zudem rund 6 mm weniger breit.

Rahmen

Um die Breite zu reduzieren, wurde der Randbereich links und rechts neben dem Display reduziert. Eigentümlicherweise hat sich Google allerdings dazu entschlossen den "Bezel" oben und unten gleich zu lassen bzw. sogar minimal zu vergrößern. Dadurch wirkt der Rahmen auf den ersten Blick etwas disproportional. Google argumentiert, dass dieser Aufbau verhindere, dass die Steuerung beim Spielen in der Queransicht unbeabschichtigt durch das Festhalten des Tablets beeinflusst werde.

Baba, Steve McQueen

Noch ein Wort zur Haptik: Weg ist die leichte Textur auf der Rückseite, die dem ersten Nexus 7 eine Art Lederlenkrad-Feeling verliehen hat. Statt dessen gibt es eine klassische, matte Kunststoffrückseite, die aber zumindest guten Grip bietet. An der Verarbeitung gibt es übrigens, trotz des niedrigen Preises nichts zu meckern. Das 2013er-Modell fühlt sich durchaus hochwertig an. Einschränkend muss allerdings erwähnt werden, dass sich viele Verarbeitungsfehler erst mit der Zeit zeigen, so waren beim letztjährigen Modell erst nach einigen Wochen höchst unerfreuliche Probleme mit sich ablösenden Displays aufgetaucht.

DAS Display

Dreh- und Angelpunkt der Vorstellung des neuen Nexus 7 durch Google war der Bildschirm. Und wer das Gerät zum ersten Mal aktiviert, weiß auch sofort warum: Nicht nur, dass der Unterschied zum Vorgänger eklatant ist, der 7,02-Zoll-IPS-Bildschirm gehört auch so zu den besten derzeit verbauten Tablet-Displays.

Scharf

Mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel kann das neue Nexus 7 eine Pixeldichte von 323 PPI erzielen, und liegt so erheblich über dem Wert des 2012er-Modells (1.280 x 800 Pixel) sowie des aktuellen Mitbewerbs in dieser Produktkategorie. Viel wichtiger als jeder solche Spec-Sheet-Vergleich ist der subjektive Eindruck. Und dabei punktet das neue Nexus 7 gerade bei der Textdarstellung, Schriften präsentieren sich gestochen scharf, was sich beim längeren Lesen als echter Vorteil erweist.

Pluspunkte

Doch die Auflösung ist nur ein Merkmal für ein gutes Display. Das neue Nexus 7 gibt sich aber auch bei anderen Parametern keine Blößen. Der Wert für die Farbechtheit gehört etwa zu den besten der Branche, wie Anandtech herausstreicht. Zudem kann das Display mit einem exzellenten Kontrast und, einem sehr guten Weißwert aufwarten. Auch bei der Winkelabhängigkeit und bei der maximalen Helligkeit erzielt das 2013er-Modell sehr gute Werte.

Lesbarkeit

In Summe bedeutet dies, dass sich der Bildschirm selbst unter starker Sonneneinstrahlung noch gut lesen lässt. Trotzdem bleibt dies natürlich ein Tablet-Display mit all seinen typischen Eigenschaften. Wer längere Texte am Strand lesen will, wird insofern weiter zum E-Book-Reader greifen - oder gleich zum guten alten Buch. Was manche BesitzerInnen des älteren Modells ebenfalls gerne hören werden: Die Geisterbildeffekte, die das erste Nexus 7 regelmäßig produziert hat, waren im Test selbst bei maximaler Helligkeit nicht zu reproduzieren.

Glaswahl

Wie schon beim Vorgänger kommt zwar ein gehärtetes Glas von Corning zum Einsatz, aber keines aus der "Gorilla Glass"-Serie. Auch wenn der Wert von solchen Markennamen gerne überschätzt wird, sei trotzdem der rasche Erwerb einer Hülle angeraten. Das Vorjahresmodell des Testers war ohne größere Bemühungen in diese Richtung schnell mit einem größeren Kratzer versehen.

Performance

Ein zweiter Schwerpunkt für die Neuauflage des Nexus 7 war der Bereich Performance, und dies macht sich gleich in mehreren Bereichen bemerkbar. Da wäre einmal der neue Prozessor: Statt dem Tegra 3 von Nvidia kommt nun ein Qualcomm Snapdragon S4 Pro (APQ8064) zum Einsatz, der mit maximal 1,5 GHz getaktet ist.

CPU-Spitzfindigkeiten

Rein vom Namen her handelt es sich also um exakt die selbe CPU, die beim Smartphone Nexus 4 zum Einsatz kommt. Und doch stimmt das nicht ganz: Bei den vier verbauten Kernen handelt es sich nämlich nicht um Krait 200 wie beim Nexus 4 sondern um die neueren Krait 300 Cores. Zudem kommt Speicher des Typs CDDR3L statt LPDDR2 zum Einsatz. In Summe ergibt sich daraus, dass die CPU des neuen Nexus 7 vom Aufbau her eigentlich eher ein untertakteter Snapdragon 600 ist, als jener Snapdragon S4 Pro, den Google angibt. Die angehängte Grafikeinheit ist hingegen mit dem Adreno 320 tatsächlich ident.

Speicher

Für die Performance ebenfalls sehr wichtig: Statt ein bietet das neue Nexus 7 nun zwei GB RAM. In Summe führen diese Verbesserungen dazu, dass die aktuelle Version des 7-Zoll-Tablets erheblich flotter ist als der Vorgänger. Google selbst spricht von Faktor 1,8 bei CPU- und Faktor 4 bei Grafik-Leistung. Und die bisherigen Benchmarks scheinen dies zu bestätigen.

Benchmarks

So kommt das neue Nexus 7 im GFX-Bench "2.7 T-Rex HD Onscreen"-Benchmark auf 15 Bilder pro Sekunde, das alte muss sich mit 5,4 FPS zufrieden geben. Im Antutu-Benchmark - der einen Gesamtüberblick über die Systemleistung bieten will - liegen die entsprechenden Werte bei 18.160 zu 12.217 Punkten.  Besonders deutlich ist der Unterschied auch bei der Flash-Speicher-Performance, hier ist in den Tests (etwa mit Androbench) oftmals eine Beschleunigung zwischen Faktor 2 und 4 festzustellen.

Wirklich entscheidend sind aber nicht irgendwelche artifiziellen Benchmarks sondern die Auswirkungen auf den Alltag. Doch auch da zeigt sich ein signifikanter Unterschied. Ob beim Starten des Browsers, dem Laden einer Webseite oder bei anspruchsvolleren Spielen - überall macht sich die Beschleunigung deutlich bemerkbar. Dank mehr RAM geht der Wechsel zwischen mehreren lokalen Accounts erheblich flotter, etwas das der ersten Nexus-7-Generation echte Probleme bereitet hatte. Der flottere Flash-Speicher sorgt dafür, dass das Tablet nicht mehr bei der Hintergrundinstallation von Apps in die Knie geht - und dieser Vorgang wesentlich schneller erledigt ist.

WLAN-only

Das von uns getestete Geräte war "nur" mit WLAN ausgestattet, eine Version mit LTE soll später folgen. Das Erfreuliche dabei: Die von Google gelisteten LTE-Bänder sollten auch in Österreich problemlos funktionieren. Das WLAN bietet Dual-Band (2,4 GHz / 5 GHz) und unterstützt 802.11 a/b/g/n. 802.11ac sucht man hingegen leider vergeblich, was bei dieser Preiskategorie aber auch nicht ganz überraschend kommt.

Akku

Der Akku ist mit 3.950 mAh angegeben, und damit rein nominell gut 10 Prozent schwächer als beim Vorjahresmodell. Dies ist wohl den schlankeren Abmessungen geschuldet, Google versichert aber, dass dank Hardwareoptimierungen die Laufzeit sogar leicht nach oben gegangen ist, von acht auf neun Stunden nicht näher definierter "aktiver Nutzung".

Realitätscheck

Im Alltagstest gab der Akku bei relativ intensiver Nutzung nach ca. eineinhalb bis zwei Tagen auf. Wie immer hängen solche Werte aber natürlich massiv vom eigenen Nutzungsverhalten ab, wer dauernd Videos betrachtet und eine hohe Bildschirmhelligkeit wählt, wird sicher schneller eine Neuaufladung benötigen. Wer weniger intensiv mit dem Nexus 7 zu Gange ist, wird hingegen auch mehrere Tage ohne Stromstecker auskommen. Dafür sorgt auch, dass der Stromverbrauch im Ruhemodus beim Nexus 7 (2013)  erheblich niedriger ist, als es noch beim alten Modell der Fall war.

Der Ingress-Test

Wer gern eine etwas nerdigere Einstufung der Akku-Laufzeit hätte. Im Test mit dem bekannt akkuhungrigen Spiel Ingress (v1.32.1) hielt das neue Nexus 7 gut dreieinhalb Stunden durch. Dies allerdings bei automatischer Bildschirmhelligkeit und größtenteils direkt in der gleißenden Sommersonne - wodurch die Helligkeit ganz nach oben geregelt wird. Insofern ist dieser Wert als absolutes Minimum anzusehen.

Drahtlos

Apropos Akku: Wie das Nexus 4 kann nun auch das Nexus 7 drahtlos aufgeladen werden, dabei wird einmal mehr der Qi-Standard verwendet. Das heißt die eigentlich für das Nexus 4 vorgesehene Ladestation kann auch für das neue Tablet verwendet werden. Allerdings wird durch die Bauform des betreffenden Ladegeräts der Platz bei der Nutzung mit dem Nexus 7 etwas eng. Insofern mag das Angebot eines Drittherstellers die bessere Wahl sein. Im Gegenzug zum drahtlosen Laden wurden die seitlich angebrachten Pogo-Pins entfernt. Wer sich also eine entsprechende Docking-Station gekauft hat, hat mit dem neuen Modell schlicht Pech gehabt.

HDMI-Ausgabe

Ein immer wiederkehrender Kritikpunkt am ersten Nexus 7 war die fehlende Möglichkeit Video an ein externes Gerät auszugeben. Auch hier bessert Google nach: Das neue Modell unterstützt die HDMI-Ausgabe per Slimport.

Kamera

Ebenfalls ein steter Topos unter vermeintlichen Mängeln des Original-Nexus-7: Der Umstand, dass es keine rückseitige Kamera bietet. Mit der neuen Hardwaregeneration darf nun auch dieser Punkt auf der Feature-Liste abgehakt werden. Die 5-Megapixel-Optik bietet denn auch genau das, was man sich von so einer Tablet-Kamera erwarten darf: Mittelmaß in Reinkultur.

Pflichterfüllung

Bei guten Lichtverhältnissen lassen sich zwar zumindest halbwegs ansprechende Bilder machen, ganz allgemein neigen die Foto aber zu einem deutlichen Rauschen. Wer will darf mit dem neuen Nexus 7 sogar Videos mit 1080p in 30 Bildern pro Sekunde machen. An der Vorderseite gibt es zudem eine 1,2 Megapixel-Kamera, die primär für Videotelefonie ihren Einsatz finden wird.

Audio

Ein hörbares Update haben die Lautsprecher verpasst bekommen, gibt es nun doch derer zwei. Zudem hat Google die "Fraunhofer Cingo mobile audio technology" lizenziert, um ein gewisses Surround-Sound-Feeling aufkommen zu lassen. Tatsächlich ist die Tonausgabe wesentlich besser als beim Vorgänger. Mit dem Nexus 10 - und dessen hervorragenden Sterero-Lautsprechern - kann das neue Nexus 7 trotzdem nicht mithalten, was zum Teil natürlich auch am kleineren Resonanzvolumen des Geräts liegt. Nicht sonderlich vorteilhaft ist zudem, dass die Lautsprecher beim Nexus 7 auf der Rückseite angebracht sind.

Notifications

Ein ewiger "Fan Favorite" ist die Benachrichtigungs-LED, die viele Android-Geräte mit sich bringen. Nun hat Google auch dem Nexus 7 eine solche spendiert, leider wird deren Nützlichkeit etwas dadurch eingeschränkt, dass sie nur weiß leuchten kann. Tools wie Light Flow versuchen also vergeblich hier etwas mehr Versatilität herauszuholen.

Vermischtes

Noch eine Runde vermischte Hardwaredetails: Bluetooth 4.0 ist ebenso mit dabei wie NFC und die übliche Sensorenphalanx, vom Beschleunigungsmesser bis zum Kompass. Es gibt wieder einen 3,5mm Klinkenstecker ohne Input-Funktionen. Im Vergleich zum Vorgänger hat dieser allerdings seine Position gewechselt und ist nun an der Oberseite des Geräts zu finden.

GPS-Probleme

Zur Ortsbestimmung wird wie gewohnt GPS unterstützt, wobei allerdings im konkreten Fall einige NutzerInnen über schwerwiegende Probleme klagen. So soll der "GPS Fix" gerne mal nach einer gewissen Zeit an einer fixen Position stecken bleiben, nur ein Neustart oder die Veränderung diverser Einstellungen würden dann noch Abhilfe bringen. Der WebStandard konnte dies beim eigenen Modell im Testverlauf nicht feststellen, offen ist auch noch, ob es sich dabei um ein Soft- oder ein Hardwareproblem handelt. Von Seiten Googles heißt es, dass man das Problem derzeit untersuche.

Android in seiner reinsten Form

Kommen wir zur Software, bei der es erwartungsgemäß wenig Überraschungen gibt: Kommt hier doch ein unmodifiziertes Android 4.3 zum Einsatz. Dessen Neuerungen sind bereits an anderer Stelle ausführlich gewürdigt worden, zudem nicht dem neuen Nexus 7 vorbehalten. Auch das Vorjahresmodell sowie andere Nexus-Geräte haben bereits ein entsprechendes Update erhalten.

Update, die erste...

Insofern nur rasch ein paar Auffälligkeiten: Noch während des Setup-Prozess wird bereits das erste Update heruntergeladen und auch gleich umgehend installiert. Es ist zwar erfreulich, dass Google so darauf achtet, dass die Software auf dem aktuellsten Stand ist, weniger nett ist allerdings, dass dadurch Teile der Einrichtung - allen voran die Angabe des WLAN-Passworts - zweimal gemacht werden müssen.

...und die zweite

Nach dem ersten Start gibt es dann gleich noch einmal ein Update, das allerdings vorerst auch abgelehnt werden kann, wenn man sich lieber einmal der Konfiguration hingegeben will. Die zweite Softwareaktualisierung bringt die Android-Build-Version auf JSS15J - und damit interessanterweise auf einen aktuelleren Build als alle anderen bisher mit Android 4.3 versorgten Geräte. Dessen auffälligste Neuerung ist das Nachreichen des allerorten abgebildeten Default-Wallpapers, auf dessen Inkludierung man offenbar bei der ersten Softwareversion vergessen hatte. Aber seien wir einmal positiv gesinnt, und gehen davon aus, dass das Update auch noch weitere, ungenannte Fehlerbereinigungen beinhaltet.

Hacks

Nach einigen Querelen stehen mittlerweile auch das Factory Image und die Binärtreiber für das neue Nexus 7 zum Download. Beide sind vor allem für jene wichtig, die gerne selbst mit der Systemsoftware des Tablets herumexperimentieren wollen.

Apps

Mit Android 4.3 sind drei neue Apps in den Default-Install gekommen: Da wären einmal die Hangouts, die es sogar in die Schnellstarterreihe des Android Home-Screens geschafft haben. Freilich handelt es sich dabei genau genommen nur zum Teil um einen Neuzugang, immerhin ersetzen die Hangouts die alte Google-Talk-App. So richtig neu ist hingegen die Notizanwendung Keep, zudem ist beim Nexus auch die vor kurzem vorgestellte "Play Games"-App installiert. Dabei handelt es sich um einen zentralen Anlaufpunkt für allerlei Spielerelevantes, von Infos zu den installierten Spielen bis zu Highscores und den spielerischen Aktivitäten der eigenen FreundInnen.

Preisfrage

Das neue Nexus 7 ist in den USA um 229 (16 GB) bzw. 269 (32 GB) Dollar erhältlich. Damit liegt der Preis um 30 bzw. 20 US-Dollar über dem Vorgängermodell. Die Ausgabe mit LTE soll in den kommenden Wochen folgen, und dann um 349 US-Dollar zu haben sein, dies fix mit 32 GB internem Speicher. Angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit ist davon auszugehen, dass dieser Preis wieder 1:1 in Euro umgesetzt wird, das Einsteigermodell also ab 229 Euro zu haben sein wird. Weil das gerne mal vergessen wird, sei in Erinnerung gerufen, dass die US-Preise prinzipiell ohne Steuer angegeben werden.

Fazit

Mit dem 2013er-Modell verpasst Google seinem 7-Zoll-Tablet eine überraschend umfangreiche Überarbeitung. Die Performance ist nicht einfach leicht sondern wirklich substanziell besser, der Bildschirm gehört zum Besten, was es derzeit im Tablet-Markt gibt - und das inkludiert erheblich teurere Konkurrenten. Defizite zu finden, ist da schon wesentlich schwieriger. Die Kamera könnte besser sein, mit den großen Randbereichen werden sich nicht alle anfreunden können, der GPS-Bug nervt all die davon Betroffenen. Aber sonst? Klar könnte für mehr Geld noch eine schnellere CPU verbaut werden, aber ob sich das wirklich rentieren würde? Zumal es schon so an der Real-Performance wenig auszusetzen gibt.

Wunschliste

Was besonders gefällt, ist, dass Google offenbar sehr konkret die Wünsche der KonsumentInnen angegangen ist: Sei es die Videoausgabe per Slimport, die rückseitige Kamera oder die fehlende Notification-LED: Alles Dinge, die oft bemäkelt wurden, und die die zweite Ausgabe jetzt nachliefert. Einzig in Fragen SD-Karten-Slot bleibt Google hart, diesen sucht man also auch beim neuen Nexus 7 vergeblich.

Top

In Summe ist das neue Nexus 7 derzeit der eindeutige Spitzenreiter in der Kategorie der "kleinen" Tablets. Das Preis/Leistungsverhältnis wird für die Konkurrenz vorerst nur sehr schwer zu knacken sein, daran ändert auch der leicht erhöhte Preis zum Vorgänger nichts. Wer die Apple-Welt bevorzugt, wird natürlich weiterhin zum iPad mini - oder einem potenziellen Nachfolger - greifen. Für jene, die Android bevorzugen, stellt das Nexus 7 (2013) aber die neue Referenz dar.

Verfügbarkeit

Das neue Nexus 7 ist derzeit nur in den USA erhältlich. Einen Liefertermin für andere Regionen nennt Google derzeit noch nicht. In Australien ist es allerdings mittlerweile bereits vorbestellbar, hier sprechen die Händler von einer Auslieferung Ende August. Geht man nach den Erfahrungen des Vorjahrs werden andere Regionen wohl bald folgen, insofern erscheint eine Verfügbarkeit in Österreich im Verlauf des Septembers realistisch. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 11.08.13)