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Edward Snowden soll über weiteres Material verfügen, das den USA schaden kann.

Foto: Reuters

Washington - Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat offenbar zu seinem Schutz Informationen an verschiedenen Orten deponiert, die veröffentlicht werden sollen, falls ihm etwas zustößt. Er habe Material, das zum Alptraum für die USA werden könnte, sagte der Journalist Glenn Greenwald vom britischen "Guardian" der argentinischen Zeitung "La Nacion". Snowden könne der Regierung in Washington "in einer einzigen Minute" mehr Schaden zufügen als jede Person zuvor.

"Die US-Regierung sollte sich jeden Tag hinknien und flehen, dass Snowden nichts passiert, denn wenn ihm irgendwas zustoßen sollte, würden alle Informationen enthüllt", sagte Greenwald. "Und diese könnten ihr schlimmster Alptraum werden." Zugleich betonte der britische Journalist, dass Snowden "nicht die Absicht" habe, den USA zu schaden. Bei einem Treffen mit russischen Menschenrechtlern am Freitag hatte Snowden betont, er sei ein "Patriot" und wolle die USA nicht schädigen.

Auch Lateinamerika soll ausspioniert worden sein

Greenwald hatte Snowdens Spionagedokumente veröffentlicht und steht eigenem Bekunden weiterhin in Kontakt mit dem US-Computerspezialisten, der seit drei Wochen auf dem Moskauer Flughafen festsitzt. Nach Greenwalds Worten hat Snowden auch detaillierte Informationen darüber, wie der Geheimdienst NSA Lateinamerika ausspioniert. Ein Weg sei das Abgreifen von Daten bei einem US-Kommunikationsunternehmen, das Verträge mit den meisten südamerikanischen Ländern habe. Um welches Unternehmen es sich handelt, sagte Greenwald nicht.

Snowden hält sich seit dem 23. Juni auf einem Moskauer Flughafen auf. Die Regierung von Präsident Barack Obama verlangt seine Auslieferung. Mehrere Staaten in Lateinamerika haben ihm Asyl angeboten. Unklar ist, auf welchem Wege er dorthin gelangen könnte. Am Freitag hatte Snowden in Moskau erklärt, er wolle vorübergehend Asyl in Russland beantragen. Sein Ziel sei aber Südamerika. (APA, 14.7.2013)