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Ein junger Einwohner von Las Vegas sucht ein wenig Abkühlung.

Foto: AP Photo/Julie Jacobson

Tucson - Eine gewaltige Hitzewelle lässt Temperaturrekorde in zahlreichen Städten im Westen der USA purzeln. In Salt Lake City im Bundesstaat Utah wurden am Wochenende 41 Grad gemessen, mehr als 2.000 Kilometer südöstlich in Corpus Christi an der Golfküste von Texas zeigte das Thermometer 42 Grad an - so viel wie nie zuvor. In der Glücksspielmetropole Las Vegas waren es 46 Grad, der Rekord liegt bei 47 Grad.

Dutzende weitere Städte von Palm Springs in Kalifornien bis Medford in Oregon meldeten Allzeit-Temperatur-Höchststände. "So ziemlich die gesamte Westküste ist betroffen", sagte der Meteorologe Todd Lericos vom Nationalen Wetterdienst. Entspannung war zunächst nicht in Sicht. Auch die kommenden Tage werde es wohl heiß bleiben, so Wetter-Experte Lericos.

47 Grad für Sonntag erwartet

Hunderte Menschen mussten wegen hitzebedingten Symptomen behandelt werden. Mindestens ein Mensch starb nach Angaben von Sanitätern, weil er die Hitze nicht vertrug. Gemeindezentren, Büchereien und Obdachlosenheime wurden mit zusätzlichen Klimageräten ausgestattet. Die Behörden warnten vor zu langen Aufenthalten im Freien und potenziell tödlichen Hitzeschlägen. In Phoenix im Bundesstaat Arizona, wo am Sonntag 47 Grad erwartet wurden, bekamen die Tiger im Zoo tiefgefrorene Forellen zur Abkühlung.

19 Feuerwehrleute in Arizona ums Leben gekommen

Die hohe Brandgefahr forderte unterdessen erste Todesopfer. Bei einem Flächenbrand nahe der Kleinstadt Yarnell nordwestlich von Phoenix kamen 19 Feuerwehrleute ums Leben. Das Feuer wütete auf einer Fläche von 400 Hektar und bewegte sich bei starkem Wind sehr schnell, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Feuerwehrleute seien beim Versuch, einen Fluchtweg zu schaffen, von dem Feuer eingeschlossen und schließlich erfasst worden. 50 Häuser in der Umgebung hätten geräumt werden müssen.

Heftige Regenfälle im Nordosten

Heftige Regenfälle haben unterdessen am Wochenende an der Ostküste der USA schwere Schäden angerichtet. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, ganze Regionen standen unter Wasser. Im Bundesstaat New York wurde am Sonntag noch immer eine Frau vermisst, deren Wohnwagen am Freitag von den Fluten weggespült worden war. Rettungskräfte suchten die Gegend am Fluss Mohawk nahe der Ortschaft Albany weiter mit Hubschraubern ab. In mehreren Bundesstaaten herrschte der Notstand.

In Pennsylvania wurde nach Polizeiangaben ein Mann von einem reißenden Strom erfasst, als er sein vierrädriges Geländemotorrad retten wollte. Besonders betroffen war der Bundesstaat New York, wo innerhalb kürzester Zeit Flüsse über ihre Ufer traten. Gewaltige Wasserströme rissen mit sich, was ihnen im Weg stand. "Die Wassermassen kamen aus dem Nichts und zerstörten die Häuser innerhalb von wenigen Minuten", sagte Gouverneur Andrew Cuomo Journalisten am Samstag. "Das Schlimmste haben wir jedoch überstanden." Hunderte Menschen mussten bis Sonntag weiter in Notunterkünften hausen. (APA, 30.6.2013)