Technische Details

Display: 8 Zoll WXGA (1.280 x 800) mit 16 Millionen Farben mit S-Pen-Stift

Prozessor: 1,6-GHz-Quad-Core mit 2 GB RAM

Speicher: 16/32 GB, erweiterbar durch MicroSD (bis zu 64 GB)

OS: Android 4.1.2 Jelly Bean mit Samsung-Anpassungen

Kamera: 5-MP-Hauptkamera mit Autofokus, 1,3-MP-Frontkamera

Anschlüsse: MiniUSB, 3,5-mm-Kopfhörerausgang

Kabellose Verbindungen: Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n (2,4 & 5 GHz)

Ortung: Assisted GPS, Glonass

Netzwerke: HSPA+ 42/5.76 850/900/2100, LTE 100/50 800/900/1800/2600 (demnächst verfügbar)

Akku: 4.600 mAh

Abmessungen: 136 x 211 x 7,95 mm, 340 g (WLAN-only)/ 345 g (3G)

Foto: derStandard.at/Riegler

Das Galaxy Note 8.0 bietet nützliche Funktionen wie eine Multi-Windows-Ansicht ...

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... und Stiftbedienung - hier mit der App S Planner.

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Die Verarbeitung des Tablets ist nicht sehr hochwertig ausgefallen.

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Die 5-Megapixel-Kamera reicht für Schnappschüsse. Das Originalfoto kann hier angesehen werden.

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Samsung bedient mit seinen Android-Geräten der Marke Galaxy mittlerweile Display-Größen von drei bis zehn Zoll. Den Überblick zu behalten fällt da oft schwer. Bei den Tablets und Note-Modellen kann man sich immerhin an drei ungefähren Größen festhalten: S, M und L. Das im Februar präsentierte Galaxy Note 8.0 fällt in die mittlere Kategorie. Seit Mai ist es auch in Österreich erhältlich. Der WebStandard hat getestet, wie sich der 8-Zöller mit Stiftbedienung im Alltag schlägt.

Design

Das Note 8.0 buhlt unter anderem mit Apples 7,9-Zoll-Tablet iPad Mini um die Gunst der Nutzer. Dabei steigt es in puncto Abmessungen eine Spur schlechter aus. Das Note 8.0 misst 135,9 x 210,8 x 7,95 Millimeter. Das iPad Mini ist hier mit 134,7 x 200 x 7,2 Millimeter einen Tick leichtfüßiger unterwegs - die um 0,1 Zoll (2,54 Millimeter) kleinere Bildschirmdiagonale fällt kaum ins Gewicht. Apropos Gewicht: Das Samsung-Modell ist mit 340 Gramm auch schwerer als das iPad Mini mit 308 Gramm, wenn man beide WLAN-only-Versionen vergleicht. Mit UMTS-Modul kommen jeweils fünf Gramm hinzu.

Das gesagt, ist das Note 8.0 zwar kein Design-Wunder, liegt aber trotzdem gut in der Hand. Durch den Rand neben dem Display lässt sich das Tablet gut mit beiden Händen halten. Das Gerät könnte für längeres Lesen zwar leichter sein, bleibt aber kompakt genug. Die Breite des 8-Zöllers ist ideal, um im Hochformat mit beiden Daumen zu tippen.

Kunststoffgehäuse

Beim Gehäuse hält sich Samsung - wie man es von dem Hersteller gewohnt ist - an Kunststoff. Die Verarbeitung wirkt nicht besonders hochwertig, an der Rückseite ist das Gehäuse teilweise deutlich eindrückbar. Auch der Kunststoffrahmen ist wenig vertrauenserweckend, wenn man an potenzielle Stürze denkt.

Die beiden Lautsprecher befinden sich an der schmalen Unterkante. Wer im Querformat Filme schaut, hört den Ton entweder von rechts oder links. Allerdings ist der Ton für ein Tablet relativ gut, ohne allzu aufdringlichen Blechbüchsen-Effekt. Einschaltknopf und Tastaturschalter ragen nur minimal aus dem Gehäuse hervor. Die Slots für MicroSD- und SIM-Karte sind durch Abdeckungen geschützt an der linken Längsseite unauffällig im Gehäuse eingelassen.

Display

Das 8-Zoll-Display besitzt eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixel. Auflösung und Pixeldichte (189 ppi) sind eine Spur höher als beim iPad Mini (163 ppi). Das Display des 8-Zöllers ist damit auch deutlich schärfer als Samsungs 10-Zoll-Tablets, die trotz größeren Screens die gleiche Auflösung aufweisen. Über die gleiche Pixelanzahl verfügt auch das kleinere Nexus 7 von Google.

Samsungs Display spielt auf Augenhöhe mit der etwa gleich großen Konkurrenz, liegt aber hinter den höheren Pixeldichten einiger größerer Tablets. Die Darstellung von Schriften ist in kleineren Zoomstufen etwas verschwommen. Die Farben sind intensiv, in den Einstellungen kann die Farbtemperatur zwischen Dynamisch, Standard und Video gewechselt werden. Die Weißdarstellung hat jedoch in allen Modi einen leichten Grau- bis Gelbstich. Bei einem höheren Blickwinkel erscheint das Display zudem schnell dunkel.

Leistung

Das Note 8.0 verfügt über einen 1,6 GHz schnellen Exynos-Quad-Core-Prozessor und 2 GB RAM. Im AnTuTu-Benchmark-Test erreicht das Gerät eine Punkteanzahl von 16.535, was auf der Höhe des Galaxy S3 liegt und besser als das Galaxy Note 10.1 und Googles Nexus 7 ist. Ein Ergebnis, das sich durchaus sehen lassen kann. Im SunSpider-JavaScript-Test kommt das Tablet mit Chrome auf einen guten Wert von 1.417 ms.

In der realen Benutzung bedeutet das, dass es kein Ruckeln beim Wechseln zwischen Homescreens gibt und Apps schnell starten. Flottere Spiele mit schnell wechselnder Umgebung können ohne Performance-Einbußen gespielt werden, und Websites bauen sich schnell auf. Auch mit Pinch-to-Zoom in Fotos und Google Maps hat das Note-Modell keine Probleme, wie sie bei einigen Android-Geräten mitunter zu beobachten sind.

Bei intensiver Nutzung und während des Ladevorgangs wird das Gehäuse zwar nicht heiß. Die Wärmeentwicklung - vor allem an der rechten Geräteseite - ist mitunter aber doch recht intensiv, so dass man beim Kunststoffgehäuse durchaus ins Schwitzen kommen kann.

Kamera

Mit einer 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und einem 1,9-Megapixel-Modell frontseitig besitzt das Note 8.0 zwar keine Topausstattung. Für den gelegentlichen Schnappschuss dienen sich aber auch diese Kameras an. Diverse Einstellungsmöglichkeiten holen aus den Fotos heraus, was möglich ist. Viel ist das bei Tablets bekanntlich nicht.

In Schattenbereichen bleiben viele Artefakte, Kanten sind unscharf. Blitzlicht gibt es keines. Immerhin: Die Kamera löst einigermaßen flott aus, und der Fokus kann durch Antippen am Display frei gesetzt werden. Verschiedene Retro- und Farbeffekte ergänzen den Funktionsumfang der Kamera-App.

Akkulaufzeit

Für den 4.600-mAh-Akku gibt Samsung eine Laufzeit von bis zu 27 Stunden an, allerdings ohne auszuführen, unter welchen Bedingungen. Der WebStandard testete die Laufzeit mit dem AnTuTu-Battery-Test bei 100 Prozent Display-Helligkeit, aktiviertem WLAN und Hintergrund-Synchroniserung von Gmail. Pro Stunde ist der Ladestand um circa 30 Prozent gesunken. Das Tablet hält mit diesen Einstellungen etwa 3,5 Stunden durch. Mit automatischer Regulierung der Bildschirmhelligkeit und aktivierten Energiespar-Funktionen sollte die Laufzeit deutlich steigen.

Multi-Window-Ansicht

Auf dem Tablet läuft Android 4.1.2 Jelly Bean mit tiefgreifenden Anpassungen durch den Hersteller. Neben einigen vorinstallierten Apps, die nicht im Normalumfang von Android enthalten sind, unterstützt das Note eine Multi-Windows-Ansicht. Während man beispielsweise im Browser surft, kann man über eine Leiste am rechten Bildschirmrand eine zweite App öffnen. Die jeweiligen Apps müssen dafür von dem Multi-Windows-Panel auf den Screen gezogen werden und teilen sich dann den Bildschirm.

Das ist beispielsweise praktisch, wenn man gleichzeitig surfen und Nachrichten schreiben will. Unterstützt werden nur jene Apps, die in diesem Panel aufgelistet werden. Dazu gehören unter anderem Browser, E-Mail, Galerie, Youtube, Telefon, SMS/Nachrichten, die Notiz- und Kalender-Apps S Planner und S Note, Google Maps, der Musik-Player und Kontakte.

Zu viele Stores

Zu Samsungs vorinstallierten Apps zählen die Game und Reader Hubs, über die Spiele und E-Books bezogen werden können. Das Unternehmen bietet mit Samsung Apps noch einen weiteren Store, um neue Anwendungen zu entdecken. Für den Nutzer kann das insofern verwirrend sein, als der normale Google Play Store ebenfalls vorhanden ist und die Frage auftaucht, wieso es so viele verschiedene Stores benötigt, um Apps herunterzuladen. Samsung legt im eigenen Store andere Schwerpunkte und hebt andere Apps und Games hervor, insgesamt trägt das jedoch zu Unübersichtlichkeit bei.

Nützliche Produktivitäts-Apps

S Planner und S Note hingegen sind nützliche Produktivitäts-Tools mit zahlreichen Funktionen. Hier kommt der Stift ins Spiel, der im Gehäuse verstaut werden kann. Mit S Note hat man ein vielseitiges Notizbuch, das handschriftliche Notizen zuverlässig in Text und Formen umwandeln kann. Zudem können Sprachmemos aufgenommen werden. Mit dem Stift kann man über eine Taste auf jedem Screen - sei es ein Foto, im Browser oder der normale Homescreen - einen Ausschnitt zeichnen, der sich in diverse Apps einfügen lässt.

Mit herkömmlichen Kugelschreibern (beziehungsweise Stiften mit leitfähiger Spitze) kann man das Note nicht bedienen. Diese Funktionalität bietet etwa Sony mit seinem kürzlich vorgestellten 6,4-Zöller Xperia Z Ultra an.

Sprachbefehle

Der Siri-Konkurrent S Voice erkennt Spracheingaben sehr zuverlässig, selbst wenn man leise spricht. Mittels Sprachbefehls kann man unter anderem Apps öffnen, Fahrmodus oder WLAN ein- und ausschalten, die Musikwiedergabe starten, einen Alarm setzen, den Wetterbericht abfragen, Twitter aktualisieren, Termine und Aufgaben eintragen, Personen anrufen und SMS schicken, Kontakte suchen, Navigieren und Notizen hinzufügen. Im Gegensatz zu Apples Siri beschränkt sich S Voice auf diese Funktionen, flapsige Spaßantworten gibt es kaum.

Fazit

Das Galaxy Note 8.0 ist schnell und handlich. Die Dimensionen gehen einen guten Kompromiss zwischen Lesbarkeit des Displays und Portabilität ein. Zum Telefonieren greift man bei 8 Zoll wohl besser auf ein Headset zurück. Samsungs Anpassungen von Android sind teilweise nützlich - wie die Multi-Windows-Ansicht oder die Stifterkennung in Verbindung mit Apps wie S Note -, teilweise machen sie das Tablet jedoch unübersichtlich und überlagern Android mit redundanten Funktionen.

Der Preis fängt im Handel bei circa 360 Euro für das WLAN-Modell mit 16 GB an. Optional gibt es das Tablet auch mit 32 GB und/oder SIM-Karte mit Unterstützung für HSPA+-Netze. Das 3G-Modell mit mehr Speicher wird von Online-Shops ab rund 500 Euro gelistet. (Birgit Riegler, derStandard.at, 30.6.2013)