Wien - Die Anzahl der HIV-positiven Menschen ist so hoch wie nie zuvor. 70 Prozent der 34,2 Millionen registrierten HIV-Infektionen betreffen die Population in der Subsahara-Region, wie eine Statistik des UN-Aidsprogramms (UNAIDS) zeigt.

Grund für den Anstieg der Menschen, die HIV-positiv sind, ist aber vor allem auf die verbesserten Therapien und die damit verbundene steigende Lebenserwartung zurückzuführen, berichtet die Aids Hilfe Wien. Schließlich sei die Zahl der Neuinfektionen weltweit zurückgegangen: 2011 waren es 2,5 Millionen Neuinfektionen und somit 20 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Auch die Anzahl der in Folge einer HIV-Infektion verstorbenen Menschen ist gesunken: 2011 waren 1,7 Millionen Todesfälle zu verzeichnen - das sind etwa 600.000 weniger als 2005.

"Late presenter" machen relativ großen Anteil aus

In Österreich sind laut Schätzungen 7.000 bis 15.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Eine exakte Zahl kann laut Aids Hilfe Wien nicht erhoben werden, da die Dunkelziffer relativ hoch sein dürfte. Nach wie vor erhalten 20 bis 25 Prozent der HIV-positiven Personen in Österreich ihre Diagnose erst zu einem Zeitpunkt, an dem die Infektion bereits weit fortgeschritten ist. Diese späte Diagnose - im Fachkreisen auch "late presenter" genannt - wirkt sich nachteilig auf die persönliche Situation, den Therapieerfolg und die Langzeitprognose der Betroffenen aus.

Im Jahr 2012 wurden 523 Menschen positiv getestet, die meisten in Wien (63,3 Prozent). 2011 waren es mit 525 Neudiagnosen ähnlich viele. Seit Beginn der Aufzeichnungen bis Ende November 2012 sind in Österreich 3.833 Aids-Erkrankungen diagnostiziert worden, von den Betroffenen sind bis zu diesem Zeitpunkt bereits 1.996 verstorben, wie die Statistik des Gesundheitsministeriums zeigt. (APA/red, derStandard.at, 22.5.2013)