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Der neue Fünfer wird zuweilen von Automaten wieder ausgespuckt.

Foto: AP/Gambarini

Kaum sind sie da, schon sorgen sie für Ärger: die neuen Euro-Scheine. Insgesamt knapp drei Milliarden Stück neuer Fünfer bringen Europas Zentralbanken, wie seit Monaten angekündigt, über Bankomaten und Bankschalter in Umlauf. Davon wurden knapp über 200 Millionen Stück in Österreich gedruckt. Wesentliche Neuerungen sind die überarbeiteten Sicherheitsmerkmale und eine spezielle Beschichtung, die den neuen Fünfer fälschungssicherer machen.

Nicht alle sind mit dem neuen Geldschein glücklich. So mancher Zigarettenautomat soll seine Annahme verweigern. So weiß die Kronen-Zeitung von einer Trafik in Wien-Floridsdorf zu berichten, deren Rauchwaren-Spender mit dem Papier gar nichts anzufangen weiß. Ähnliche Probleme sind auch aus Deutschland überliefert.

Fehlendes Software-Update

Auch die Deutsche Bahn hinkt bei der Umstellung ihrer Fahrkartenautomaten auf die überarbeiteten Geldnoten hinterher. Nicht überall können Bahnkunden bei den Nachbarn die neuen Fünfer einsetzen, klagen deutsche Medien. Doch nicht nur Automaten der Deutschen Bahn, auch einige regionale Verkehrsgesellschaften nehmen in Deutschland die druckfrischen Scheine nicht an. Eine Bahnsprecherin macht ein verspätetes Software-Update der Automaten-Hersteller dafür verantwortlich.

Ein ähnliches Problem gibt es auch hierzulande bei den ÖBB. In Österreich sind 160 der 1050 Automaten noch nicht umgestellt, wie ÖBB-Sprecherin Sarah Nettel im Gespräch mit derStandard.at einen Kronen-Zeitungs-Bericht bestätigt. Der Grund: Eine ältere Generation an Geräten erfordere vor dem Software-Update einen Hardware-Tausch.

Probleme an der Peripherie

Die betroffenen Geräte befinden sich allerdings laut Nettel ohnedies nicht an Hotspots "sondern an wenig frequentierten Einstiegsstellen". Darüber hinaus hätte der Kunde zahlreiche andere Möglichkeiten, zu seinem Ticket zu kommen, betont sie und verweist auf Online-Kauf, SMS-Ticket und Münzen.

Entscheidend für Automaten sind die maschinenlesbaren Eigenschaften der Banknote, wie UV-Merkmale, Infrarotlicht-Elemente und magnetische Anteile im Papier. Im gesamten Euroraum haben die Hersteller laut Österreichischer Nationalbank seit Jänner Gelegenheit bekommen, Original-Noten für Tests zu bestellen. Für den perfekten Umstieg hat diese Frist offensichtlich nicht gereicht. Keine Überraschung wie OeNB-Sprecher Christian Gutlederer wissen lässt: "Es gibt Tausende Automaten, die umgestellt werden müssen und das kann leider nicht exakt für alle am Ausgabetag passieren." Die Umstellung der Automaten liege aber nicht in der Verantwortung der OeNB, betont Gutlederer.

Anfang Juni soll bei den ÖBB das Problem gelöst sein. Bis dahin heißt es, bei Antritt einer Reise in die Peripherie, sich mit alten Scheinen auszurüsten. Denn nur wer ein gültiges Ticket hat, darf zusteigen, sagt die ÖBB-Sprecherin. Wer auf einem Landbahnhof keine Möglichkeit zum Geldwechseln hat, oder mit dem Erstehen von SMS-Tickets nicht vertraut ist, kann seine Reise nicht antreten. (rb, derStandard.at, 8.5.2013)