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Etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind von einer Milchzucker- oder Laktoseintoleranz betroffen. Um diese und andere Lebensmittelunverträglichkeiten zu behandeln, sollte man lieber in ein Allergiezentrum als zur Bioresonanztherapie gehen - zu diesem Schluss kam der VKI.

Foto: ap/dapd/philipp guelland

Wien - Hunderttausende Österreicher leiden an Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Die Bioresonanztherapie soll, so verspricht die Werbung, Lebensmittelalergien diagnostizieren und sogar heilen können. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat eine Testperson von sechs Anbietern im Raum Wien untersuchen lassen und kommt zum vernichtenden Ergebnis: Die Bioresonanz- therapie ist teuer und liefert falsche Ergebnisse.

Kein einziger Befund deckte sich mit der von einem Allergiezentrum durchgeführten Kontrolluntersuchung, in der unter anderem eine Frucht- und Milchzuckerunverträglichkeit festgestellt wurde. Zudem lautete jeder einzelne Befund der Bioresonanzinstitute anders: Das Spektrum reicht von einer Unverträglichkeit gegen Erdnüsse und Walnüsse über Instantkaffee und Saccharin bis hin zu Milcheiweiß und Weizen.

Falsche Diagnosen, hohe Kosten

"In einer der getesteten Einrichtungen wurde der Testperson fälschlicherweise sogar eine zerebrale Durchblutungsstörung attestiert. Die Testperson leidet jedoch weder unter typischen Symptomen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen, noch wurde diese Erkrankung jemals im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung diagnostiziert", berichtet Gesundheitsexpertin Bärbel Klepp vom VKI. Auch die Ernährungsempfehlungen stehen in der Kritik: "Würde man sich an alle gegebenen Empfehlungen halten, wäre eine ausgewogene Ernährung schier unmöglich."

Gemeinsam haben die Anbieter die hohen Kosten im Falle einer Therapie. Diese reichen von 50 bis 120 Euro pro Sitzung, wobei teils bis zu zehn notwendige Behandlungen in Aussicht gestellt wurden. Bei Erstkonsultationen wurden teils höhere Beträge (bis zu 168 Euro) verrechnet. Hätte sich die VKI-Testperson auf eine Therapie eingelassen, wären im extremsten Fall - inklusive der empfohlenen Nahrungsergänzungsmittel - bis zu 900 Euro fällig geworden. (red, derStandard.at, 25.4.2013)