Die Wiener FPÖ hat den Pressesprecher von Klubobmann und Vizeparteichef Johann Gudenus, Stefan Gotschacher, gekündigt. Das gab Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein am Mittwoch via Aussendung bekannt. Zuvor war bekanntgeworden, dass Gotschacher auf seiner Facebook-Seite als "Lieblingszitate" Passagen aus rechtsextremen Liedern der Band Stahlgewitter und der Waffen-SS angibt, wie die Wochenzeitung "Falter" berichtete.

"Meine Knochen könnt ihr brechen, meinen Glauben nicht", steht dort demnach geschrieben. Gotschacher rechtfertigte sich gegenüber dem "Falter" damit, er habe nicht gewusst, dass die Zeilen aus Liedern der Waffen-SS stammen. Er habe sie aus Foren abgeschrieben, ohne die Ursprünge zu prüfen, und werde die Zitate umgehend löschen.

FPÖ Wien: Rehabilitierung möglich

Bei den Vorwürfen handle es sich um kein Kavaliersdelikt, erklärte Landesparteisekretär Jenewein. Sollten sie sich als haltlos erweisen, werde Gotschacher rehabilitiert.

Gotschacher hatte bereits in der Vergangenheit als Mitglied einer Facebook-Gruppe für Aufregung gesorgt, die Freiheit für Gerhard Ittner fordert. Ittner ist nicht nur Verehrer von Adolf Hitler, Kriminalisten untersuchen auch Kontakte zu der rechtsradikalen deutschen Terrorzelle NSU, die mehrere Morde verübt haben soll. Gotschacher rechtfertigte sich damals im "Kurier" damit, dass ihm die Freundschaftsanfrage "durchgerutscht" sei. (red, derStandard.at, 10.4.2013)