Frankreichs Georges Pompidou in Begleitung von der englischen Königin Elisabeth II. Sehr elegisch und präsidial: der Stretch-SM des Präsidenten.

Foto: citroen

Die Grande Nation wird ein bisserl kleiner. Die französischen Produzenten verabschieden sich von der automobilen Oberklasse, im Augenblick gibt es keine ausgewachsene Limousine, mit der man auch richtig repräsentieren könnte. Das ist bitter. Vor allem für den Staatspräsidenten und den Premier und die Minister. Womit werden die künftig vorfahren?

In Deutschland dagegen herrscht sogar eine Klasse drüber wirklich reichlich Überfluss: 7er-BMW, S-Klasse oder A8, wem das noch zu klein ist: Es gibt L-Versionen. Auch den VW Phaeton könnte man da noch dazunehmen.

Da sind Staatschefs und Regierungsmitglieder bestens bedient. Das sind wirklich repräsentative Luxusfahrzeuge, ohne den Luxus allzu aufdringlich raushängen zu lassen.

Österreich kommt nicht in Verlegenheit

Und auch die Engländer können auf reichlich opulente Modelle zurückgreifen, in denen sich auch die Queen nicht zu genieren brauchte. Bentley und Rolls-Royce, wenn auch in deutschem Eigentum, aber immer noch britisch von der Marke, Jaguar, und wenn es sehr sportlich sein soll, könnte man sogar auf den viertürigen Aston Martin Rapide zurückgreifen.

Italien geht es ähnlich wie Frankreich: kein richtiges Flaggschiff. Der Lancia Thema ist mehr Mittelklasse als Präsidentenklasse, erst recht, seitdem sich ein Chrysler darunter versteckt. Immerhin gäbe es noch den Maserati Quattroporte, der hat Würde, Platz und Anstand, gut gehen tut er auch.

Mangels eigener Automarken kommt Österreich gar nicht in die Verlegenheit, sie bedienen sich einfach bei den deutschen Nachbarn. Wie viele andere auch. (Michael Völker, DER STANDARD, 29.3.2013)