Entstehung des Gasriesen HR 8799c (rechts) in einem frühen Stadium mit einer Gas- und Staubscheibe.

Illustration: Dunlap Institute; Mediafarm

Washington/Wien - Der Stern HR 8799 ist ungefähr 130 Lichtjahre von der Erde entfernt, hat vier Planeten und bildet mit diesen quasi eine Großversion unseres Sonnensystems. Die vier Trabanten sind nämlich allesamt größer als Jupiter, der größte Planet unseres Systems. Einer dieser Gasriesen ist HR 8799c, der etwa die siebenfache Masse des Jupiter besitzt und ungefähr so weit von seinem Heimatstern entfernt wie Zwergplanet Pluto von unserer Sonne.

Diese Konstellation erlaubte es US-Astronomen, die Atmosphäre dieses Planeten zu analysieren - und zwar genauer als bei jedem anderen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems bisher. Die Forscher konnten für ihre Studie erstmals den Anteil von Kohlenstoff mit dem Anteil von Sauerstoff in der Planetenatmosphäre vergleichen und stießen unter anderem auf Kohlenmonoxid und Wasser, aber kaum auf Methan.

Das war aber noch nicht alles: Die Daten verraten auch, auf welchem Weg der Gasriese einst entstanden ist, schreibt das Team um Quinn Konopacky (Uni Toronto) im Fachblatt "Science". Im wesentlichen scheint der Entstehungsprozess ganz ähnlich gewesen zu sein wie der unseres Sonnensystems. Der Stern HR 8799 war demnach zunächst von einer riesigen Gas- und Staubscheibe umgeben. Während sich das Gas abkühlte, bildete sich Wassereis. In diesem Eis sammelte sich Sauerstoff, der in der Scheibe weniger wurde.

Eis und Staub ballten sich zu den Keimen der künftigen Planeten zusammen und wuchsen weiter, bis sie schwer genug waren, um das verbliebene Gas aus der Scheibe um sich zu sammeln - und fertig war HR 8799c. (tasch/DER STANDARD, 16./17. 3. 2013)