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Erfolg auf auf der Artenschutzkonferenz in Bangkok: Vor allem der weltweite Schutz für Haie wurde verbessert.

Foto: AP/John Bazemore

Bangkok/Wien - Für die Naturschutzorganisation WWF war Donnerstag ein Feiertag: "Nach einem Jahrzehnt des Stillstands haben sich Umwelt- und Naturschutzziele gegenüber kommerzieller Ausbeutung wieder durchgesetzt" , lautet das Resümee der heurigen Artenschutzkonferenz in Bangkok. Vor allem der weltweite Schutz für Haie wurde verbessert: Der Handel mit Weißspitzen-Hochseehaien, drei Hammerhaiarten sowie mit Heringhaien und Mantarochen wird strengen Auflagen unterworfen.

Japan, China und weitere asiatische Staaten, wo Haifischflossensuppe als Delikatesse gilt, haben vergeblich versucht, den Antrag zu verhindern. Die fünf Haiarten sollen denselben Schutz erhalten wie bereits der Weiße Hai, der Walhai und der Riesenhai. Zu einem völligen Handelsverbot konnten sich die 178 Staaten nicht durchringen. Laut Welternährungsorganisation (FAO) wurden zuletzt weltweit rund hundert Millionen Haie pro Jahr getötet.

Kein verstärkter Schutz für Eisbären

Ein Wermutstropfen war nach Ansicht mancher Tierschützer jedoch das Scheitern eines besseren Schutzes für Eisbären. Ein Antrag auf Einschränkungen des Handels mit ihren Fellen scheiterte. Zu wenig Biss habe es auch im Kampf gegen Nashorn- und Elfenbeinschmuggel gegeben, kritisieren Tierschützer. Der WWF hätte gerne ein Ende der Trophäenjagd in Südafrika und des legalen Elfenbeinmarktes in Thailand gesehen - es blieb eine vergebliche Hoffnung.

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen Cites (Convention on the International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) wurde 1975 in Washington ins Leben berufen. Bis heute haben 177 Staaten die Konvention unterzeichnet. Das Cites-Sekretariat mit Sitz in Genf wird vom UN-Umweltprogramm verwaltet.

Insgesamt sind im Cites rund 33.000 Arten, 28.000 davon Pflanzenarten, nach dem Grad ihrer Schutzwürdigkeit klassifiziert. Anhang I: vom Aussterben bedrohten Arten, internationaler Handel generell verboten. Anhang II: potenziell vom Aussterben bedrohte Arten, kontrollierter Handel erlaubt. Anhang III: Arten, die innerhalb eines Landes bedroht sind und für deren Erhaltung Hilfe anderer Länder erforderlich ist, kontrollierter Handel ebenfalls möglich. Für Fauna und Flora innerhalb der EU ist der Schutzkatalog in A, B und C eingeteilt.

Sanktionen gegen Guinea

Bei der Cites-Konferenz wurden auch Sanktionen gegen Guinea beschlossen, weil das Land mehrfach mit bedrohten Menschenaffen gehandelt hat. Vietnam und Mosambik wurden als Haupttreiber für die illegale Jagd auf Nashörner identifiziert. Horn-Pulver wird als Wundermittel für Potenz und gegen Krebs oder Kater verkauft. Mosambik, das an den Krüger-Nationalpark angrenzt, in dem weltweit die meisten Nashörner leben, gilt als eines der Hauptschmuggelländer. Nun drohen dort Handelsstrafen. (simo, APA, DER STANDARD, 15.03.2013)