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Die deutsche Polizei durchsuchte die Wohnungen von Pressefotografen. Sie suchten Beweismaterial über den Angriff auf einen Polizisten bei einer Demonstration in Frankfurt vor zehn Monaten.

Foto: APA/epa/EPA/Robin Utrecht

Frankfurt – Die deutsche Polizei durchsuchte die Wohnungen von Pressefotografen in Frankfurt, Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Berlin. Sie suchten Beweismaterial über den Angriff auf einen Polizisten bei einer Demonstration in Frankfurt vor zehn Monaten. Zeitungsverleger und Journalistenverbände verurteilten die Razzien, unbeteiligte Journalisten "sollen zu Handlangern der Strafverfolgung gemacht werden".

Staatsanwaltschaft: Missverständnis

Für die Frankfurter Staatsanwaltschaft sei die Durchsuchung ein "Missverständnis". Man habe die acht Fotografen nicht als Pressefotografen eingestuft, sondern der linksradikalen Szene zugerechnet, wird eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft von turi2.de zitiert. Sollten Überprüfungen ergeben, dass die Betroffenen als Journalisten tätig waren, werde die Staatsanwaltschaft die Bilder von der Demonstration "nicht sichten", heißt es dort.

"Gefährlicher Eingriff in die Freiheit der Presse"

Die Fotografen Christian Mang und Björn Kietzmann - sie arbeiten unter anderem für die "taz" - halten diese Aussage für unglaubwürdig. Sie wollen juristisch gegen die Hausdurchsuchung vorgehen. "Es ist ein gefährlicher Eingriff in die Freiheit der Presse, wenn Fotografen damit rechnen müssen, dass ihre grundgesetzlich geschützten Wohnungen durchsucht werden. Deshalb verurteilen wir das Vorgehen der Beamten aufs Schärfste", sagt taz-Chefredakteurin Ines Pohl. (red, DER STANDARD, 7.2.2013, online ergänzt)