Weltweit sind 2011 wieder mehr Menschen an der Infektionskrankheit Lepra erkrankt.

Wie die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) am 22. Jänner in Würzburg mitteilte, ist die Zahl der Neuerkrankungen im Jahr 2011 ersten Schätzungen zufolge auf mehr als 230.000 angestiegen. Im Jahr zuvor waren es noch rund 2.000 weniger.

In Indien und Brasilien werden die meisten Neuerkrankungen registriert. In Europa ist Lepra seit fast hundert Jahren ausgerottet.

Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit der Haut, der peripheren Nerven und manchmal auch anderer Organe, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae ausgelöst wird. Für die Infektion mit dem Erreger bedarf es eines langfristigen Kontakts mit einem Infizierten. Die Inkubationszeit erstreckt sich über Monate bis Jahre. 

Lepra gilt heute als heilbar. Mit Hilfe von Antibiotika-Kombinationstherapien dauert es sechs bis 18 Monate, bis der Erreger vollständig abgetötet ist. Doch aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten mit den benötigten Medikamenten in Entwicklungs- und Schwellenländern konnte die Erkrankung bislang nur weiter zurückgedrängt aber nicht ausgerottet werden. Noch immer gibt es hunderttausende neue Fälle jedes Jahr, bei einer hohen Dunkelziffer.

Am kommenden Sonntag, dem 27. Jänner, erinnert der 60. Welt-Lepra-Tag dran, dass die Krankheit in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas nach wie vor das Leben von Menschen zerstört. (red, 22.1.2013)