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Die Zahl der neuzugelassenen Diesel-Pkws nahm um 2,6 Prozent ab, jene der Benzin-Pkws um 9,9 Prozent.

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Wien - Der Auto-Konsum ist im Jahr 2012 auf der Stelle getreten. Abgesehen von den Monaten Jänner, März und Juni war die Zahl der Pkw-Neuzulassungen immer rückläufig - zum Teil sogar zweistellig. Insgesamt wurden 5,7 Prozent weniger Autos zugelassen. Die Branchenvertreter zeigen sich dennoch zufrieden: Das Jahr war das zweitbeste aller Zeiten. SUVs boomen, der Anteil an Firmenautos steigt.

Starke Zuwächse verzeichnete im Vorjahr die VW-Tochter Skoda, Verlierer war die krisengeschüttelte Marke Opel.

Hartes Jahr

Die Euphorie verwundert, denn erst kürzlich hat der deutsche "Autopapst" Ferdinand Dudenhöffer der Branche für 2013 das härteste Jahr seit Jahrzehnten vorausgesagt. Er schätzt, dass in Europa  3,5 Millionen Autos weniger verkauft werden.

Im gesamten vergangenen Jahr wurden 336.000 Autos neu zugelassen, gut 20.000 weniger als im Rekordjahr 2011. Felix Clary und Aldringen, Vorsitzender des Verbands der Automobilimporteure, räumt ein, dass die Situation des Handels nicht ganz so rosig ist wie oft vermittelt. Zwar stieg die Umsatzrendite von 1,0 auf 1,5 Prozent, für eine "nachhaltige Arbeitsplatzsicherung" seien aber 2 bis 3 Prozent notwendig.

Zudem gab es 89.000 der umstrittenen Kurzzulassungen, was 27 Prozent aller Neuzulassungen im Jahr 2012 entspricht. Kritiker sehen darin "frisierte" Zulassungszahlen, um für eine positivere Verkaufsstimmung zu sorgen.

Auserwählte Kritik

Burkhard Ernst, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer, kritisierte die Ausweitung der Parkpickerlzonen in Wien und die "Fahrradsportplätze", wobei einige Fahrzeughersteller auch Räder in ihrem Angebot haben. Kritik an der Fahrzeugindustrie wies er zurück: "Es ist kein Recht vorhanden, auf die Branche loszugehen."

Auffällig ist, dass trotz hoher Ölpreise nach wie vor Stadt-Geländewagen - sogenannte SUVs - und PS-starke Fahrzeuge die Renner bei den Neuzulassungen sind.

Großer Rückgang bei Benzinern

Auch wenn die Auto-Neuzulassungen im Vorjahr zurückgingen, wurde laut Statistik Austria der zweithöchste jemals erhobene Wert erzielt. Die Zahl neuzugelassener dieselbetriebener Pkws (56,4 Prozent Anteil) nahm gegenüber 2011 um 2,6 Prozent ab, jene benzinbetriebener Pkws um 9,9 Prozent.

Der Anteil alternativ betriebener Pkws war mit 0,9 Prozent bzw. 3.063 Stück weiterhin vergleichsweise gering, der Zuwachs betrug 27,8 Prozent. Leistungsstärkere Pkws waren auch 2012 am beliebtesten. Auch sei ein Trend zu abgasärmeren Autos augenscheinlich, so die Statistik. 

Gebrauchtwagen-Zahlen treten auf der Stelle

Auch die Zahl der Zulassungen von Lkws und Motorfahrrädern, der wichtigsten Gruppe unter den Zweirädern, ging zurück. Eine Zunahme gab es dagegen bei land- und forstwirtschaftlichen Maschinen sowie bei Leichtmotorrädern. Motorräder blieben weitgehend unverändert.

Der Gebrauchtwagenmarkt stagniert. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Pkws lag mit 808.384 Stück um 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert. (APA, 9.1.2013)