Berlin/Hannover - Für den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) hat das neue Jahr mit einer guten und einer schlechten Nachricht begonnen. Die gute: Seine CDU liegt vor der Landtagswahl in Niedersachsen in zwei Wochen uneinholbar auf Platz eins. Doch sein Koalitionspartner FDP ist so schwach, dass es für eine Neuauflage der schwarz-gelben Koalition nicht reichen wird und Rot-Grün die Macht übernehmen könnte.

In der CDU überlegt man nun eine Zweitstimmen-Kampagne für die FDP. Die Erststimme - jene für den Kandidaten - sollten die CDU-Wähler dabei schon dem schwarzen Kandidaten geben. Die Zweitstimme aber, die für die Sitzverteilung der Parteien im Parlament maßgeblich ist, könnte an die FDP gehen. Das würde den liberalen Partner stärken und McAllister den Job sichern.

Vom Wahlausgang erhoffen sich sowohl Schwarz-Gelb als auch Rot-Grün Rückenwind für die Bundestagswahl im Herbst. Die CDU setzt voll auf ihre Wirtschaftskompetenz, für die SPD bemüht sich auch Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Er hat erste Punkte eines Sofort-Programmes, für den Fall, dass er Kanzler wird, angekündigt: höhere Steuern für Reiche, einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.

Für Steinbrück beginnt das Jahr übrigens auch medial nicht so toll. Der Spiegel verhöhnt ihn in seiner Titelgeschichte wegen der Debatte um seine Nebeneinkünfte und wegen seiner Aussage über das zu niedrige Gehalt eines deutschen Kanzlers als "Dilettant". (bau/DER STANDARD, 7.1.2013)