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Die Suche nach dem perfekten Baum könnte in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören: Deutsche Forscher  haben ein Verfahren entwickelt, um Weihnachtsbäume von makelloser Schönheit in unbegrenzter Zahl zu züchten.

Foto: APA/Weihrauch

Gerade gewachsen soll er sein, buschig und möglichst ohne Schönheitsmakel: Die Ansprüche an den Weihnachtsbaum sind hoch, nicht immer werden sie erfüllt. Doch Windschiefe, struppige und ungleichmäßige Exemplare könnten bald der Vergangenheit angehören: In jahrelanger Arbeit haben Forscher der Humboldt-Universität ein Verfahren entwickelt, um Weihnachtsbäume von makelloser Schönheit in unbegrenzter Zahl zu züchten. Grundlage ist ein Klonverfahren, das die genetisch identische Vervielfältigung der "Idealbäume" zulässt, wie die Berliner Universität mitteilte.

Bisher war die Zucht schöner Weihnachtsbäume schwierig. Heimisch ist die Nordmanntanne in Georgien, Abchasien und Russland. Von dort stammt zumeist das Saatgut für die europäischen Weihnachtsbaum-Plantagen. Bis sie für den Verkauf geeignet sind, vergehen einige Jahre, in denen möglichst wenig schief wachsen sollte. "Da Tannen windbestäubt sind, haben die Nachkommen viele Väter, die nicht immer markttauglich sind", erklärte der Pflanzenphysiologe Kurt Zoglauer von der Humboldt-Uni. Mit seinen Kollegen habe er ein Verfahren entwickelt, Embryonen aus den Samen schöner Tannen dazu zu bringen, unzählige Kopien ihrer selbst zu produzieren. Dies werde durch einen Cocktail aus Nährstoffen und Pflanzenhormonen erreicht.

Verschieden Bäume für unterschiedliche Ansprüche

"Wir entwickeln Bäume mit einer Vielzahl an Merkmalen, die auf ihre Weise unterschiedlich schön sind", erklärte Zoglauer. Für Single-Haushalte gebe es zum Beispiel besonders schlanke Bäume, die in kleine Wohnungen passen. Grundsätzlich gelte aber: "Grün sollen sie immer sein" - auch wenn die Farbnuancen von hellgrün bis dunkelgrün mit Blaustich reichten. (APA/red, derStandard.at, 20.12.2012)