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Mit einer feierlichen Zeremonie hat Guatemala den letzten Monat vor der Zeitenwende im Maya-Kalender eingeläutet. Mit einer von Esoterikern weltweit propagierten Apokalypse hat dies allerdings nichts zu tun. Im vergangenen Mai haben Archäologen Kalender-Inschriften entdeckt, die weitere 7.000 Jahre in die Zukunft reichen.

Foto: REUTERS/William Saturno and David Stuart/National Geographic

Guatemala-Stadt - Guatemala hat am Mittwoch mit einer feierlichen Zeremonie in den Maya-Pyramiden von Quiriguaden den letzten Monat vor der Zeitenwende im Maya-Kalender eingeläutet. Am 21. Dezember geht die "Lange Zeitrechnung" (Larga Cuenta oder Oxlajuj Baktún) zu Ende, die vor rund 5.200 Jahren begann. Ihr Ende führte zu dem esoterischen Mythos, die Mayas hätten die Apokalypse prophezeit. Tatsächlich aber geht nur eine Periode zu Ende und eine neue beginnt. Zuletzt waren US-Archäologen im Mai in den Maya-Ruinen von Xultun in Guatemala auf Wandmalereien mit numerischen Hieroglyphen gestoßen, die als kalendarische Berechnungen interpretiert werden.  Die dort verzeichneten Daten reichen teilweise bis 7.000 Jahre in die Zukunft.

Unsichere Kalender-Zuordnung

Eine exakte und eindeutige Zuordnung der Maya-Kalenderdaten der Langen Zählung zu jenen des gregorianischen Kalenders existiert allerdings nicht. Die bisher allgemein akzeptierte sogenannte Thompson-Korrelation - benannt nach dem britischen Anthropologen Sir John Eric Sidney Thompson - geht davon aus, dass die Lange Zählung am 11. August 3114 vor unserer Zeitrechnung nach dem gregorianischen Kalender beginnt und damit zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 endet. Neuere Untersuchungen, die Daten aus der klassischen Mayazeit heranziehen und auf zahlreichen unterschiedlichen Quellen basieren, weisen dagegen als Anfangsdatum der Langen Zählung auf den 13. August 3114 vor unserer Zeitrechnung hin.

Seit Jänner dieses Jahre erinnert Guatemala am 21. eines jeden Monats mit offiziellen Zeremonien in einer der archäologischen Stätten des Landes an die Zeitenwende. Mit der Hauptfeier in der bekanntesten guatemaltekischen Ruinenstätte Tikal im Norden des Landes soll am 21. Dezember der Übergang in eine neue Zeit eingeläutet werden.

Feierlichkeiten in anderen Ländern

Auch andere Länder der Region, über die sich das vor rund 1.000 Jahren untergegangene Reich der Mayas erstreckte, wollen mit Feierlichkeiten an die Zeitenwende erinnern. In den meisten der zahlreichen archäologischen Stätten Mexikos und Belizes sind Aktivitäten geplant, bei denen auch die Nachfahren der Mayas an die große Kultur ihrer Vorväter erinnern werden. (APA/red, derstandard.at, 22.11.2012)