Sortiment (v. l. n. r.): L3, L5, L7, L9 - vorne: Optimus Vu.

Foto: derStandard.at/Pichler

Das LG Optimus L7.

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Das Optimus Vu ist einhändig kaum bedienbar, das 4:3-Format des Displays macht dafür in vielen Situationen Sinn.

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Im Vergleich: Das LG 4X HD (l.) und das Optimus Vu (r.).

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Elektronikhersteller LG hat sein Smartphone-Lineup für den kommenden Winter vorgestellt. Zu den bereits erhältlichen Modellen L3, L5 und L7 gesellt sich das Midrange-Dualcore-Phone L9 sowie die Highendgeräte 4XHD und Optimus G. Auch das eigenwillige Phablet "Optimus Vu" erreicht bald Europa.

Solides Dualcore-Gerät für die Masse

Das L9 wartet mit einer OMAP 4430-Dualcore-CPU auf, die sich unter anderem im überarbeiteten Kindle Fire-Tablet von Amazon findet. Ein Gigabyte Arbeitsspeicher steht zur Verfügung. Der interne Speicher ist mit vier GB eher knapp bemessen, kann via microSD-Karte jedoch um bis zu 32 GB erweitert werden.

Das 4,7 Zoll fassende IPS-Display bietet eine QHD-Auflösung von 540 x 960 Pixel. Als Grafikbeschleuniger kommt der PowerVR SGX 540 zum Einsatz. An Bord ist auch eine fünf MP starke Kamera, die Videos in Full HD aufzeichnen kann. Die Frontkamera bietet VGA-Auflösung.

Neben WiFi nach 802.11n-Standard stehen auch eine Bluetooth-Schnittstelle und ein HSPA-Modul zur Verfügung. Vorinstalliert ist Android 4.0.4. Das L9 soll bereits diese Woche europaweit verfügbar werden und 329 Euro kosten. Es soll, wie auch das L3, L5 und L7, den Massenmarkt bedienen.

Vu: Quadcore statt Dualcore, dafür kein LTE

Ende des Monats folgt schließlich das Optimus Vu. Der eigenwillige Fünfzöller mit Eingabestift hebt sich vor allem mit seinem 4:3-Format ab. Die Bildschirmauflösung beträgt 1.024 x 768 Pixel. Im Gegensatz zur asiatischen Version wird die in Europa eingeführte Ausgabe nicht über LTE verfügen. Im Gegenzug ersetzt LG dafür die Dualcore-CPU mit dem Vierkernprozessor des Modells 4X HD. Grund für die Entscheidung ist die noch geringe Verbreitung von LTE, insbesondere als Telefonieträger. In Sachen LTE hat LG aber in Zukunft noch Einiges vor, besitzt das Unternehmen doch nach eigenen Angaben 27 Prozent aller Patente an dieser Technologie.

Die restlichen Spezifikationen bleiben gleich. Das technische Gerüst bildet eben genanntes 4X HD, das Telefon läuft also auf Basis von Nvidias Tegra 3-Plattform. 32 GB Onboard-Speicher stehen zur Verfügung, die Kamera löst mit acht Megapixel auf, das frontseitige Aufnahmegerät mit 1,3.

Eindruck: Unhandlich, doch übersichtlich

In einem kurzen Hands-on erwies sich das Format des insgesamt solide wirkenden Gerätes als eher unhandlich. Es verfügt über Funktionen, die zumindest teilweise einhändige Bedienung ermöglichen sollen, darunter die Option, die Tastatur in der Breite zu verkleinern. In den meisten Fällen kommen aber beide Hände zum Einsatz. Auch hosentaschenfreundlich ist das Gerät nur bedingt.

Im Gegenzug überzeugt der gute Bildschirm. Das Format erweist sich beim Browsern, bei Dokumentenbearbeitung und Verfassen von Nachrichten als nützlich und besser als gängige Seitenverhältnisse. Die Designentscheidung hat LG nach eigener Auskunft bewusst getroffen. Das Vu wird zum Start 599 Euro kosten und läuft mit Android 4.0.4, Amazon listet das Telefon bereits ab 530 Euro. Eine Rezension folgt, der Verkaufsstart ist für Monatsende angesetzt.

Optimus G startet nächstes Jahr

Im ersten Quartal 2013 soll schließlich das Optimus G erscheinen. Zu diesem Quadcore-Smartphone mit LTE, das nach Angaben von LG neue Leistungsmaßstäbe setzen soll und das wahrscheinlich die Vorlage für das kolportierte "LG Nexus" bildet, folgt in Kürze ein ausführlicheres Hands-on.

Zu geplanten Updates zu den aktuellen Modellen, als auch zum 2011er-Lineup, schweigt LG sich immer noch aus. Eine - noch nicht terminisierte - Ankündigung ist jedoch geplant. Internen Quellen zufolge dürfen zumindest Käufer der kommenden Neuerscheinungen mit einem Jelly Bean-Update rechnen. Für Besitzer des im letzten Jahr veröffentlichten Optimus Black sieht es bezüglich einer Aktualisierung auf Ice-Cream Sandwich offenbar gut aus. Diese könnte noch in diesem Jahr ausgerollt werden.

Vorerst keine WP8-Phones

In Sachen Windows Phone 8 beobachtet LG nach eigener Angabe den Markt. Der Release eigener Telefone mit Microsofts Betriebssystem ist vorerst nicht geplant. Es wird gemunkelt, dass dem auf Smartphone fokussierten Player die Sparte aktuell noch zu klein und dicht gedrängt ist und sich die LG-Geräte mit Windows Phone 7 zudem nicht all zu gut verkauft haben. (Georg Pichler, derStandard.at, 15.10.2012)