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In den Niederlanden wird gewählt.

Foto: REUTERS/Michael Kooren

Den Haag - In den Niederlanden hat die vorgezogene Parlamentswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten landesweit kurz vor 07.30 Uhr, mit ersten Hochrechnungen wird kurz nach ihrer Schließung um 21.00 Uhr gerechnet. Bei dem vorgezogenen Urnengang wird mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der rechtsliberalen Partei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte und der sozialdemokratischen Partei PvdA von Diederik Samsom gerechnet, die in jüngsten Umfragen praktisch gleichauf lagen. Zuletzt hatte Samsom im Rennen um den Platz im Haager "Torentje", wie der Amtssitz des Premierministers genannt wird, die Nase vorn gehabt.

Beide Parteien treten für eine Festigung der Europäischen Union und des Euros ein und können mit jeweils 35 der 150 Parlamentssitze rechnen. Die euroskeptische Sozialistische Partei (SP) von Emile Roemer, die lange als Favorit galt, fiel in den Umfragen zuletzt stark zurück, kann aber mit Zugewinnen rechen.

Dagegen werden der Partei für die Freiheit (PVV) des Rechtspopulisten Geert Wilders, der den Austritt der Niederlande aus der Europäischen Union und die Rückkehr zum Gulden fordert, Einbußen vorhergesagt. Das Vertrauen der Bevölkerung sowie Politikerkollegen hatte EU-Gegner Wilders verspielt, als er im April der Regierungskoalition aus VVD und Christdemokraten (CDA) seine Unterstützung für ein milliardenschweres Sparpaket entzog und damit die Regierung zu Fall brachte. In den Niederlanden sind in der letzten Dekade fünf Regierungen gescheitert.

Rund 12,5 Millionen niederländische Staatsbürger waren am Mittwoch zur Wahl aufgerufen. 21 Parteien kämpfen um die 150 Sitze in der Zweiten Kammer ("Tweede Kamer"). (APA, 12.9.2012)