Thomas Paul ist als fescher Leutnant Niki seiner Prinzessin Helene (Caroline Melzer) nicht ganz treu.

Foto: BARBARA PÁLFFY / VOLKSOPER

Wien - So aufgeklärt das Volk auch sein mag - Romantisches aus der Welt des Adels liebt es gleichwohl. Königliche Hochzeiten locken es in Scharen vor den Fernseher.

Volksopern-Direktor Robert Meyer gehört nicht zu diesen Menschen. Dennoch führt er in der siebten Neuinszenierung von Oscar Straus' Operette Ein Walzertraum, die am Samstag, 8.9., Premiere hat, Regie. Erzählt wird die Liebesgeschichte von Helene, Prinzessin des deutschen Fürstentums Flausenthurn, und dem feschen Wiener Leutnant Niki.

"Das verträumte Sujet vom alten walzerseligen Wien hat dem Publikum schon bei der Uraufführung wahnsinnig gut gefallen", sagt Meyer. Den Vorwurf, " Stoffe aus einem Märchenreich herbeizuholen", weist er jedoch zurück. " Die Handlung ist zeitgemäß."

Mit Caroline Melzer und Mara Mastalir, die unter der musikalischen Leitung von Guido Mancusi alternierend die Helene singen, und Thomas Paul und Alexander Pinderak als Niki sowie Alexandra Kloose, Regula Rosin und anderen konnte das Stück fast gänzlich aus dem Ensemble besetzt werden. Lediglich den "Paradepiefke" Lothar spielt und singt Burgschauspieler Markus Meyer.

Zu zeigen, "wie toll die Wiener und wie blöd die Preußen sind", findet Robert Meyer dabei falsch. "Witze über Deutsche und Österreicher bleiben natürlich drin - aber keine verletzenden." Kritisch wird dem feschen Niki begegnet: "Er ist eigentlich eine ziemlich miese Figur und betrügt seine Frau schon in der Hochzeitsnacht. Auch das muss man erzählen."  (Andrea Heinz, DER STANDARD, 8./9.9.2012)