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Den in seiner Entwicklung steckengebliebenen Protoplaneten Vesta hat "Dawn" fertig erkundet - nun wendet sich die Sonde dem nächsten Ziel zu.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Handout

Katlenburg-Lindau - "Hasta La Vesta" grüßt die NASA auf der Website ihrer "Dawn"-Mission, denn nächsten Mittwoch wird die gleichnamige Raumsonde Vesta nach gut einem Jahr, das sie in einer Umlaufbahn um den Asteroiden verbracht hat, Richtung Ceres verlassen. 2015 soll die vor knapp fünf Jahren von der Erde losgeschickte "Dawn"-Sonde den Zwergplaneten erreichen.

Forscher haben indessen eine dreidimensionale Farbkarte von Vesta erstellt. Auf der Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit Kratern, der größte befindet sich jedoch in der Südpol-Region, wo sich die gigantischen Wälle des Einschlagkraters Rheasilvia erheben. Dieser erstreckt sich über 90 Prozent des Umfangs von Vesta, in seiner Mitte erhebt sich ein Zentralberg, der entstand, als der Kraterboden nach dem Einschlag zurückfederte. Die tiefsten Stellen des Kraters liegen 23 Kilometer unterhalb des Berggipfels.

"Bereits jetzt hat 'Dawn' unser Verständnis des Sonnensystems verändert", erklärte Holger Sierks vom deutschen Max-Planck-Institut (MPI) für Sonnensystemforschung, dessen Forscher die Kameratechnik an Bord der Sonde maßgeblich entwickelt hatten. "Die Daten, die wir bereits ausgewertet haben, zeigen, dass Vesta der einzige bekannte Vertreter einer neuen Klasse von Himmelskörpern ist." Eigentlich sei Vesta mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und seiner unregelmäßigen Form ein Asteroid. Die "Dawn"-Sonde habe jedoch gezeigt, dass Vesta wie die Erde aus Kruste, Mantel und Kern aufgebaut ist. Vesta sei der kleinste bekannte Himmelskörper mit diesem Schichtaufbau. Daher sehen die Forscher ihn nun auch als Protoplaneten, der vor 4,5 Milliarden Jahren in seiner Entwicklung stecken geblieben sei. (APA/red, derStandard.at, 31. 8. 2012)