Wien - Die Bauchfell-Dialyse (Peritonealdialyse) soll schonender werden. Das Wiener Biotech-Unternehmen Zytoprotec hat eine erste klinische Studie mit seinem in Entwicklung befindlichen Produkt "PD-protec" laut eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen.

Bei dem Projekt des von Christoph Aufricht von der Universitäts-Kinderklinik mitbegründeten Unternehmens geht es um die Verbesserung der Peritonealdialyse ("Bauchfell-Dialyse"). Bei dieser an sich schonenderen Form der "Blutwäsche" bekommen die Patienten mit Nierenversagen mehrmals täglich eine Flüssigkeit in den Bauchraum infundiert, welche über das Bauchfell die harnpflichtigen Stoffe aus dem Körper holt. Der Nachteil, so Aufricht vor einiger Zeit bei einem Vortrag: "Mit der Zeit wird die Membran des Bauchfells geschädigt. Ein Drittel der Patienten bekommen hier innerhalb von drei Jahren Probleme."

Verbesserte Dialyse-Flüssigkeit

Das Unternehmen will mit "PD-protec" eine durch das Hinzufügen von Alanyl-Glutamin verbesserte Dialyse-Flüssigkeit marktreif machen, welche schonender für das Gewebe ist. "Diese (...) Studie hat gezeigt, dass 'PD-protec' sicher ist und gut vertragen wird", erklärte Aufricht zu den Ergebnissen. Es gebe Hinweise auf eine schonendere Wirkung als bei der Verwendung herkömmlicher Dialyse-Lösungen.

Weltweit sind zwei Millionen Menschen wegen chronischen Nierenversagens auf Dialyse angewiesen, davon werden 200.000 per Peritonealdialyse behandelt, die anderen mit maschineller Blutwäsche. Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung und der Verbreitung eines "westlichen" Lebensstils wächst die Zahl der Dialysepatienten - und damit auch die der PD-Patienten. Der Markt für solche Produkte ist weltweit derzeit rund zwei Milliarden Euro groß. Die Wachstumsrate beträgt jährlich rund sechs Prozent. (APA, 25.5.2012)