Zum letzten Mal war Mehmet Kurtulus als Uncercover-Ermittler Cenk Batu diesen Sonntag für den Hamburger "Tatort" im Einsatz. Bei den Kritikern kamen die Hamburger Folgen, die stets ein wenig düster daherkamen, gut an. Quotenmäßig lag Batu im Vergleich zu anderen "Tatort"-Ermittlern im unteren Bereich.

Foto: ORF/ARD/Sandra Hoever

Sechs Folgen lang ermittelte Kurtulus für den "Tatort", jetzt will er sich neuen Projekten widmen. Til Schweiger folgt ihm als Ermittler in Hamburg nach.

"Ich empfinde es als einen tollen Erfolg, dass sieben Millionen stetig einem Undercover-Ermittler folgten, der jedes Mal sein Aussehen ändert und auf den ersten Blick nicht viel Identifikationsmöglichkeiten bietet", sagte Kurtus im Interview mit Spiegel Online.

Dort erzählt er auch von anstrengenden Drehbedingungen: "Bei fast jeder Folge gab es ein neues Team. Dazu kamen noch etliche Wechsel von Produzenten, Redakteuren und sogar Fernsehspielchefs."

In "Die Ballade von Cenk und Valerie", so der Titel der letzten Folge mit Cenk Batu, ermittelt er hinter den Kulissen der Finanzwelt. Vom Urlaub in Lanzarote mit seiner Freundin Gloria geht es direkt in die die rauhe Banken- und Börsenwelt in Hamburg.

Mehmet Kurtulus als Cenk Batu mit Freundin Gloria (Anna Bederke)
Foto: ORF/ARD/Sandra Hoever

Batu ist Teil einer konzertierten Aktion, in der mehrere verdeckte Ermittler in Banken eingeschleust wurden, um illegale Finanzgeschäfte aufzudecken. Andreas Dobler, ein junger, skrupelloser Trader, gerät ins Visier der Ermittlungen. Er hat eine Killerin auf den Bundeskanzler angesetzt und will von dessen Tod und der daraus resultierenden Krise am Aktienmarkt profitieren.

Killerin Valerie (Corinna Harfouch)
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Doch Killerin Valerie, ein "eiskalter Engel", wie ein Psychologe erklärt, ist zu krank für diesen Job. Sie entführt Batus Freundin Gloria und verlangt für deren Freilassung, dass Batu den Kanzler vor laufenden Kameras ermordet. Cenk erfährt, dass seine Freundin schwanger ist. Er trifft sich mit Bundeskanzler Grashoff, Gloria verliert das Kind, die Situation gerät außer Kontrolle.

Batu mit Kanzler Grashoff
Foto: ORF/ARD/Sandra Hoever

"Am Anfang sind fast alle allein. Am Ende sind fast alle tot. Und die nicht tot sind, sind wieder allein. Ein großartiger 'Tatort'", urteilt sueddeutsche.de.

Am Ende ist auch Cenk Batu tot, "mit grotesken Pirouetten bereitet der NDR seinem 'Tatort'-Helden Cenk Batu das Ende", schreibt die FAZ.

Kritik am Drehbuch übt focus.de: "Mehmet Kurtulus spielt um sein Leben, furios und gewaltig – leider gegen ein Drehbuch von hanebüchener Lächerlichkeit." Die "phasenweise zu erhabener Blödheit überzeichnete Geschichte" lasse sich von den Schauspielern nicht retten.

Wie hat Ihnen dieser "Tatort" gefallen? Werden Sie Cenk Batu vermissen? (red, derStandard.at, 6.5.2012)