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Liebe Community,

die Postingdebatte haben wir mit großem Interesse verfolgt, wir haben daran teilgenommen und wir haben auch innerhalb der Redaktion das Thema "Qualität in den Postings" diskutiert. Jetzt möchten wir die Debatte wieder zusammenführen, fokussieren und mit Ihnen gemeinsam fortsetzen.

Wir greifen dafür drei Themenbereiche heraus, die unserer Ansicht nach für die Qualitätsdebatte besonders relevant sind.

1. Anonymität versus Identität?

"Anonymität verleitet zu besonders krass ausgeprägten Meinungsäußerungen", meint Hellygator. Andererseits argumentiert er/sie, dass ein verpflichtender Echtname dazu führen würde, "dass mein Arbeitgeber mitbekommt wie ich zum Thema Finanzsystem & Banken stehe", und eine freie Meinungsäußerung somit aus existenziellen Gründen nicht möglich wäre. Ähnlich argumentiert  Zitronengrasrisotto, rechtsdrehend: "Zu groß könnten die Konsequenzen sein, wenn jemand sieht, dass man andere Meinungen vertritt oder man gar verwechselt wird."

Anonymität ist also für einige UserInnen eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an Foren-Diskussionen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass gerade dadurch Debatten erschwert werden: Unbekannten, gesichts- und geschichtslosen PosterInnen fehlt es an Glaubwürdigkeit - das ist auch redaktionsintern zu hören.

Wir sind der Überzeugung, dass der Aufbau von Identität in unserer Community nicht in Widerspruch zur Wahrung der Anonymität steht. Deshalb werden wir Profile mit Posting-Geschichte und Leselisten einführen, fordern Sie zur Angabe einer gültigen E-Mail-Adresse und zur Fixierung Ihres Postingnamens auf. Durch diese Maßnahmen wird es für PosterInnen möglich, auf derStandard.at eine Identität mit Glaubwürdigkeit aufzubauen: Es wird nachvollziehbar, welche Positionen man vertritt und mit welchen anderen UserInnen man verbunden ist. Die nach außen sichtbare Verknüpfung mit einer realen Person bleibt weiterhin optional (und kann über das Profil selbst gesteuert werden).

2. Reaktionen aus der Community

Der Aufbau von Identitäten wird gemeinsam mit einer aktiven Moderation der Foren zu noch lebendigeren und interessanteren Dialogen führen. Trotzdem wird es weiterhin Trolle geben und Postings, die den Forenregeln widersprechen. Dazu schreibt mikesh713 in einem interessanten Thread zu zwei konkreten Postings: "meiner meinung nach sollten wir nach wegen suchen, wie die postingcommunity sich selber um hygiene und qualitaet der foren kuemmen kann, ohne sich auf die standard zensur zu verlassen zu muessen." UserIn Dreesch, ka ne se dasee kawum! meint zum Beispiel: "Ich finde, lesenswerte Postings zeichnen sich u. A. durch Respekt vor der Communitiy aus. Das heißt z.B. zu geposteten URLs eine kurze Beschreibung, was dort zu erwarten ist". Die wertvolle Diskussion in diesem Thread zeigt übrigens, dass die Selbstreflexion in der Community gut funktioniert.

3. Hall of Fame: "Best of"

Abschließend möchten wir uns noch bei greenling für eine Anregung bedanken: "Es wäre schön, wenn die Postings nicht alle verkommen würden, teilweise sind echt gute und witzige Kommentare darunter, die es verdient hätten, wenn schon nicht abgedruckt, dann zumindest zu einem täglichen 'Best of' der User zusammen gestellt zu werden." Ähnliche Vorschläge kommen auch von Es wird alles gut. und Tintifax der ... Druide!.

Neben der Möglichkeit, dass LeserInnen künftig Foren selbst zum Beispiel nach Bewertungen sortieren können, halten wir es für einen guten Ansatz, dass Mitglieder der Community und der Redaktion besonders wertvolle Postings, vielleicht ganze Threads, herausheben. Es könnte einen eigenen Ort für das "Best of" geben, sozusagen eine "Hall of Fame" als Gegenpol zur "Hall of Shame", zum Posting-Friedhof. Was halten Sie von dieser Idee? (cmb, derStandard.at, 17.4.2012)