Offiziell spricht das die EU-Kommission nicht aus - es gehe nur um die Verbesserung der Sicherheit von existierenden AKW. Aber im geheimen Anhang ("Non-Paper" im Diplomatenchinesisch) werden sechs Projekte in Russland aufgezählt, für die man bereits über die Finanzierung verhandelt. Darunter ein Schrottreaktor vom Tschernobyl-Typ - technisch das baugleiche Modell wie der Meiler in Litauen, dessen Abschaltung (zwar erst 2009) Brüssel zur Vorbedingung des Beitritts des baltischen Landes gemacht hatte.
Brüssel spielt mit dem Feuer
Brüssel spielt bei der Aufrüstung der russischen Nuklearindustrie offenbar bewusst mit dem Feuer: Die EU muss sich fragen lassen, wie sie denn die neuen und künftigen EU-Mitglieder zu Schließungsplänen verpflichten, geschweige denn zu einem Ausstieg aus der Kernenergie bewegen will, wenn man zugleich den Russen bei der Fertigstellung von Anlagen hilft, die auf Sicherheitstechnik aus der Zeit vor dem GAU in Tschernobyl basieren.