Die Streitigkeiten, ob beispielsweise ein Tennis-Match mit Jürgen Melzer ein Premium-Sport-Event ist und daher nicht auf ORF Sport plus laufen darf, sollen ein Ende haben. Dazu hat der Nationalrat am Mittwoch einstimmig eine Änderung des ORF-Gesetzes beschlossen. Kern der Neuregelung ist: Bei Sportevents, wo der Premium-Charakter nicht klar ist, soll der ORF den Privatsendern die Rechte anbieten. Verzichten diese, darf der ORF senden, DER STANDARD berichtete.

Unter Premium-Sportarten versteht man zum Beispiel Ski alpin-Weltcupbewerbe, Fußball-Länderspiele oder Formel 1-Rennen. Bei anderen Events gab es immer wieder rechtliche Streitereien.

So hatte die Regulierungsbehörde KommAustria etwa im vorigen Jahr entschieden, dass Spiele der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft und Fußball(cup)spiele, bei denen es zu einer Begegnung mit einem Bundesligisten kommt, auf dem Spartenkanal ORF Sport Plus nichts zu suchen haben. Ein Tennis-Match mit Melzer bei einem World-Tour-500-Turnier wurde dagegen nach Meinung der KommAustria zu Recht gesendet.

Nunmehr ist es so, dass es auf Sport Plus weiter keinen Premium-Sport geben darf. Bei anderen Events soll der ORF die Übertragungsrechte den Privaten rechtzeitig zu marktüblichen Konditionen anbieten bzw. nachweisen, dass die Privaten diese auch selbst erwerben hätten können. Schlagen sie nicht zu, darf ORF Sport Plus die Bewerbe zeigen.

Ein weiteres Detail der Novelle, DER STANDARD berichtete auch darüber: Die bisherige Vorgabe, wonach ein Medienverbund maximal zwei terrestrische Fernsehprogramme anbieten darf, fällt. Das heißt, Private können künftig zusätzliche Kanäle betreiben. (APA)