Den Haag - In den Niederlanden ist erstmals Sterbehilfe für eine schwer demenzkranke Patientin geleistet worden. Es handle sich um "eine wichtige Etappe", sagte eine Sprecherin der niederländischen Gesellschaft für ein Ende des freiwilligen Lebens (NVVE) der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Bisher sei Sterbehilfe nur bei solchen Patienten genehmigt worden, die sich noch im frühen Stadium der Demenz befanden.

Die Niederlande hatten am 1. April 2002 als erstes Land weltweit Sterbehilfe legalisiert. Sie ist allerdings nur dann erlaubt, wenn der Patient den Antrag dafür bei vollem Bewusstsein stellt und unter einer unheilbaren Krankheit und unerträglichen Schmerzen leidet. Jeder Fall muss einzeln von einer Kommission geprüft und genehmigt werden.

Nach Angaben von NVVE litt die bereits im März verstorbene 64-jährige Patientin an Alzheimer im fortgeschrittenem Stadium. Demnach war sie vor vielen Jahren erkrankt und äußerte seitdem wiederholt den Wunsch nach Sterbehilfe. Die Genehmigung der Sterbehilfe für die Frau sei eine Botschaft an Ärzte, die schwer demenzkranken Patienten Sterbehilfe verweigerten, obwohl sie dies zuvor ausdrücklich verlangt hatten, erklärte NVVE. (APA)