Die Boeing-Kapsel CST-100 soll bis zu sieben Astronauten in den erdnahen Orbit befördern.

Foto: Boeing Space Exploration

Washington - Die US-Raumfahrtbehörde NASA setzt bei bemannten Ausflügen in eine niedrige Erdumlaufbahn künftig ganz auf die private Wirtschaft. Mehrere US-Unternehmen haben Fördermittel zur Entwicklung von Raumfahrzeugen erhalten. Nun hat sich auch der Luftfahrt-Riese Boeing einen Teil des Kuchens gesichert: Das Unternehmen will gemeinsam mit Bigelow Aerospace im alten Kennedy Space Center in Florida ein privates Weltraumtaxi bauen und testen. Ein entsprechender Vertrag mit einer 15-jährigen Laufzeit sei am Montag unterzeichnet worden, teilte die NASA mit.

Kommerziele US-Firmen sollen in Zukunft unter anderem den Transport von Astronauten oder Fracht zur Internationalen Raumstation übernehmen. Zurzeit ist die NASA ganz auf russische "Sojus"-Raumschiffe angewiesen. Die Behörde hofft, dass 2016 die ersten kommerziellen Fahrzeuge einsatzbereit sind.

Per Atlas ins All

Boeing plant eine Kapsel mit dem Kürzel CST-100 (Crew Space Transportation), an der jetzt in dem alten Shuttle-Hangar gearbeitet wird. Die Kapsel ähnelt äußerlich dem Orion-Modul, das Lockheed Martin für die NASA baut, und bietet Platz für bis zu sieben Astronauten. Nach Angaben des Weltraumportals Space.com soll CST-100 mit einer Atlas-Rakete ins All befördert werden.

Die NASA könne sich keinen Stillstand erlauben, erklärte Behördenchef Charles Bolden. "Wir müssen entschlossen diese nächste Generation der Weltraumerforschung anpeilen - und die Arbeitsplätze und Innovation, die sie mit sich bringt." Der Staat Florida verspricht sich vom Deal mit Boeing 550 neue Jobs in der Region. (red/APA)