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Wer diese bronzezeitlichen Schmuckstücke in echt sehen will, sollte sich beeilen: Gelegenheit ist nur bis 24. Oktober, dann wandern sie für einige Jahre ins Depot des Naturhistorischen.

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Wien - Ein bereits 2005 am Ostufer des Hallstätter Sees gefundener bronzezeitlicher Goldschatz ist von 13. Oktober an im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Schatzsucher hatte vor sechs Jahren die prähistorischen Artefakte auf einem Grundstück der Österreichischen Bundesforste am Arikogel bei Hallstatt in Oberösterreich entdeckt und ausgegraben. 

Glücklicher Finder im Pech

Der Mann meldete zwar den Fund den Behörden, weil er aber mit einem Metallsuchgerät ohne die erforderliche Genehmigung des Grundeigentümers unterwegs war, ist der Schatz laut Finanzministerin Maria Fekter "nicht "redlich gefunden worden. Aus diesem Grund fielen die Eigentumsrechte zur Hälfte an den Bund und somit an das Finanzministerium, die andere Hälfte verbleibt beim Grundeigentümer Bundesforste.

Aufgrund der Umstände der Auffindung führte das Bundesdenkmalamt (BDA) eine Nachgrabung durch, um wissenschaftliche Erkenntnisse über den Fundort in die nachfolgenden Analysen des Goldschmucks einfließen zu lassen. Für den Leiter der BDA-Abteilung für Bodendenkmale, Heinz Gruber, stellt der Schatz einen "besonderen Fund" dar.

Die Bewertung

Es handelt sich um zwei Paare reich verzierte Armspiralen und fünf Paare einfacher Spiralringe aus Golddraht. Vergleichbare Stücke wurden bisher nur in Westungarn und Kroatien gefunden, Hallstatt stelle somit den westlichsten Fundort dar. Das sei insofern beachtlich, da das Gold ursprünglich aus Siebenbürgen im heutigen Rumänien stamme. Die Wissenschafter fanden hier einen weiteren Beweis dafür, wie weitreichend die Handelsbeziehungen des bronzezeitlichen Hallstatt reichten.

Einig sind sich die Experten, dass es sich bei dem Fund höchstwahrscheinlich um eine Opfergabe handelt, wie sie im Salzkammergut bereits öfter entdeckt wurde. Was diese Stücke aber von ähnlichen Ausgrabungen unterscheidet, ist das Material: bisherige Funde bestanden meist aus Bronze.

Vorerst nur kurzfristig zu sehen

Das NHM wird den Goldschatz nun zwischen dem 13. und 24. Oktober in der Prähistorischen Abteilung (Saal 13) zeigen. Danach wandert der Fund in das Depot des Museums - solange bis die zwei bis drei Jahre dauernde Neugestaltung der Prähistorischen Abteilung des Museum rund um die "Venus von Willendorf" abgeschlossen ist. Dann soll der Schatz vom Arikogel in einem eigenen Raum mit anderen Goldfunden ausgestellt werden, so der Leiter der Prähistorischen Abteilung, Anton Kern. (APA/red)