Wien - Eine umfassende stationäre und ambulante Hospizversorgung sei nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung und der Zunahme von weiteren Erkrankungen in terminalen Stadien dringend erforderlich. Darauf wies der Referent für Ethik und Palliativmedizin der Ärztekammer für Wien, Michael Peintinger, anlässlich des morgigen Welthospiztages 2011 hin.

Konkret fordert Peintinger die Schaffung stationärer Einrichtungen in ausreichender Zahl, die zudem "anderen Spielregeln unterworfen sein müssen als den ausschließlich ökonomischen". Derzeit gibt es nur in Salzburg und in der Steiermark ein stationäres Hospiz. Weiters sollten Turnusärzte im Rahmen ihrer Ausbildung auch einige Wochen in solchen Einrichtungen - oder adäquat eingebunden in ambulanten Dienste - verbringen können, damit sie diese Form der Begleitung, die "Entschleunigung der Beziehung" und damit die "individuellen Heilsamkeitsaspekte jenseits von Leitlinien und Normierungen" kennen lernen könnten.

Heilsame Aspekte

Peintinger: "Die würdevolle und mitmenschliche Betreuung von Patienten in dieser fragilen Lebensphase, die, auch hinsichtlich der finanziellen und strukturellen Versorgung von einem Konsens in der Gemeinschaft getragen wird, ist das wirkliche Maß der Humanität in unserer Gesellschaft."

In diesem Sinne hofft Peintinger, dass durch die Erfahrung einer guten therapeutischen Zusammenarbeit aller im Hospizdienst Beteiligten das Wissen, die Haltung und die Kompetenz auch über die Einrichtungen hinaus weitergeben können. "Damit würden sich viele heilsame Aspekte der Bewegung auch im alltäglichen Kontext der Betreuung von Patienten durchsetzen können", so Peintinger. (red)