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Das "Rohmaterial" für die Hühner Nuggets wird in der ganzen Welt eingekauft. In keinem einzigen Fall stammen die Hühner aus Österreich.

Foto: AP/Larry Crowe

Wien - "Brätartig schaumige, stärkehaltige Masse mit Muskelfasern, gewachsene Skelettmuskulatur, Bindegewebe, Gewürzteile", mitunter "Geflügelhaut": Diese Mischung, auch als "Formfleisch" bekannt, steckt in vier von acht durch das Magazin "Konsument" getesteten Hühner Nugget-Produkten für daheim. Die restlichen Chicken Nuggets, die untersucht wurden, beinhalteten "normale" Hühnerfleischteile.

Bezeichnungen wie "aus zartem Hähnchenfleisch zusammengefügt" oder "Hühnerfiletstücke geformt" weisen laut "Konsument" darauf hin, dass ein Nugget aus kleinen bis winzigen Fleischteilchen besteht. Von "Formfleisch" spricht das österreichische Lebensmittelhandbuch aber erst dann, wenn höchstens haselnussgroße Fleischstücke mit Kochsalz vermischt, mechanisch bearbeitet und unter Druck in Form gepresst wurden. Lebensmittelrechtlich ist das völlig in Ordnung.

Für alle untersuchten Produkte war das Federvieh zuvor weit gereist: Das "Rohmaterial" wird in der ganzen Welt eingekauft, erfuhren die Tester. Der Selbstversorgungsgrad mit Hühnerfleisch liege in Österreich bei 91 Prozent. Im Inland würden sich die für die Nugget-Produktion benötigten Mengen aber nicht zu einem wettbewerbsfähigen Preis auftreiben lassen, so die heimischen Verarbeiter.

Keine Hühner Nuggets aus österreichischen Mastbetrieben

Für Verwunderung bei den Testern sorgte die Herkunft der verwendeten Hühner: In keinem einzigen Fall stammen diese aus Österreich. Diese werden etwa aus Deutschland, Slowenien und Frankreich eingeführt. Glenfell (Lidl) und Iglo importieren ihr Federvieh aus Brasilien. Clever und Gourmet Gold nennen als Quellen EU und Südamerika. Mit Ausnahme der beiden getesteten Spar-Produkte erfolgt auch die Verarbeitung im Ausland, vorzugsweise in Deutschland. "Wer statt eines weit gereisten Huhns Nuggets aus einem österreichischen Mastbetrieb möchte, kann sie sich nur selber machen", zieht der VKI Bilanz.

Die panierten Happen aus dem Tiefkühlfach, die man nur noch aufs Backblech legen oder in der Pfanne braten muss, sind vor allem bei Kindern beliebt. Ein schlankes Essen sind sie nicht. Die Panier macht 35 bis 45 Prozent des Gesamtprodukts aus. Die Fettmengen liegen erstaunlich weit auseinander: Zwischen fünf und 18 Prozent Fettanteil wurden festgestellt. (APA/red)