Das Restless Leg Syndrom betrifft fünf bis zehn Prozent der Allgemeinbevölkerung, aber zehn bis 20 Prozent der schwangeren Frauen. Eine neue Studie, die auf der 21. Jahrestagung der Europäischen Neurologen-Gesellschaft (ENS) in Lissabon vorgestellt wurde, zeigt, dass die Substitution von Eisen durch Infusionen von Ferric Carboxymaltose eine potentiell wirksame Therapie dieser Erkrankung ist. Daten aus der experimentellen Forschung liefern jetzt Hinweise, dass Schlafstörungen die Gesundung nach einem ischämischen Schlaganfall negativ beeinflussen. Darauf weisen Experten der Tagung in einer Aussendung hin.

"Es scheint, dass wir nun vielen Leidtragenden eine einfache und sehr wirkungsvolle Therapie anbieten können", so Claudio Bassetti aus Lugano in der Schweiz. Er berichtete von ersten Ergebnissen einer noch laufenden Studie, die zeigen, dass Infusionen mit Ferric Carboxymaltose die Symptome von RLS bei schwangeren Frauen mit Eisenmangelanämie bereits in der ersten auf die Behandlung folgenden Nacht deutlich reduzieren.

Belastende Ruhelosigkeit

Symptome sind Gefühle von Prickeln, Spannung, Wärme oder Schmerz, die vor allem in den Beinen auftreten und sich bei Nacht verstärken. Daraus entsteht das zwingende Bedürfnis, sich zu bewegen und die betroffenen Muskeln anzuspannen oder zu dehnen. Häufige Begleiterscheinungen sind periodische Beinbewegungen während des Schlafes und sogenannte "Arousals" - wiederholte, kurze Schlafunterbrechungen, die durch Zuckungen der Muskeln verursacht und von Betroffenen oft gar nicht bemerkt werden, sich aber dennoch zu einem beträchtlichen Schlafdefizit summieren können. Die quälenden Konsequenzen sind Erschöpfung, Schläfrigkeit bei Tag, ein genereller Leistungsabfall und psychiatrische Symptome wie Depressionen.

Einfache Eiseninfusionen

"Einige Studien legen nahe, dass die Häufigkeit von RLS während der Schwangerschaft mit Eisenmangel zu tun haben könnte", so Bassetti. "Daher wollten wir herausfinden, ob die RLS-Symptome verschwinden, wenn wir den Eisenmangel gezielt behandeln." In der noch laufenden Studie bekommen schwangeren Frauen, die sowohl an Eisenmangel als auch an RLS leiden, Ferric Corboxymaltose-Infusionen, ein Medikament, das in der Schweiz zur Behandlung von Eisenmangelanämie bei Schwangeren zugelassen ist. "90 Prozent der bisher untersuchten Patientinnen berichteten einen merklichen Rückgang der RLS-Symptome schon ab der ersten Nacht nach der Behandlung. Wir erwarten nicht, dass unsere Endauswertung von diesen vorläufigen Resultaten wesentlich abweichen wird und folgern daraus, dass schwangere Frauen mit RLS von intravenösen Eiseninfusionen profitieren können", so Bassetti. (red, derStandard.at)