HTC ChaCha

Foto: derStandard.at/Riegler

HTC Salsa

Foto: HTC

Mit dem ChaCha und dem Salsa hat HTC am Mobile World Congress in Barcelona zwei Smartphones angekündigt, die speziell für Facebook-Heavy-Nutzer entwickelt wurden. Dafür verfügen beide Geräte über einen dezidierten Button, der mehr kann als nur eine Facebook-App oder die Website des Social Networks aufrufen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob eine Hardware-Taste für ein bestimmtes Netzwerk sinnvoll ist.

Mit und ohne Tastatur

Die beiden Geräte unterscheiden sich hauptsächlich bei Display und Tastatur. Während das Salsa über ein 3,4 Zoll großes Display (480 x 320 Pixel) und eine virtuelle Tastatur verfügt, ist das ChaCha nur mit einem 2,6 Zoll großen Screen (bei gleicher Auflösung) bestückt, ausgestattet. Dafür verfügt es zusätzlich über eine QWERTY-Tastatur. Die Tastatur lässt sich allerdings nicht wie etwa beim Desire Z aufschieben, sondern ist im Blackberry-Stil gehalten.

Tiefe Facebook-Integration

Unter dem Display bzw. der Tastatur ist auf beiden Geräten ein eigener Facebook-Button angebracht. Damit können User einerseits eine App aufrufen, um Status-Updates zu erstellen. Die tiefe Facebook-Integration ermöglicht es jedoch auch, direkt aus anderen Anwendungen heraus Inhalte zu veröffentlichen. So können Fotos aus der Kamera-App durch Drücken des Buttons hochgeladen werden. Ebenso können Nutzer ihren Freunden direkt aus der Musik-App mitteilen, welchen Song sie gerade hören. Unterwegs kann man an bestimmten Orten mittels des Buttons einchecken. Ein zusätzliches Login oder eine weitere Bestätigung wird nicht benötigt. Ein pulsierendes Aufleuchten der Taste weist auf Inhalte hin, die auf Facebook hochgeladen werden können.

Kein Twitter-Handy

HTC hat für die Integration des Social Networks in den beiden Geräten eng mit Facebook zusammengearbeitet, wenngleich es offiziell keine Facebook-gebrandeten Smartphones sind. Das Social Network schlägt damit dennoch einen anderen Weg als Twitter ein. In seiner Mobile World Congress-Keynote am Montag betonte CEO Dick Costolo, dass es definitiv keine eigenen Twitter-Smartphones geben soll. Stattdessen will das Unternehmen sicherstellen, dass Twitter auf allen Plattformen dieselbe User-Experience bietet.

Braucht man ein Facebook-Handy?

Ob User wirklich nach einem Smartphone mit eigenem Facebook-Button verlangen, ist fraglich. Zahlreiche Entwickler und Hersteller versuchen bereits jetzt, die wichtigsten Social Networks und Medien in ihren Anwendungen und Geräten zu integrieren. Eine Taste, die sich frei für Facebook, Twitter etc. konfigurieren lässt, könnte einen größeren Nutzen bringen. Zudem scheint eine ausziehbare Tastatur wie die des Desire Z für User, die besonders viel schreiben, besser geeignet als die des ChaCha. "Social Media-Phones", die speziell auf eine jüngere Generation abzielten, sind bereits zuvor gescheitert - bestes Beispiel war Microsofts Kin. Es ist abzuwarten, wie einfach die Facebook-Taste tatsächlich zu verwenden ist und wieviele Apps sie unterstützen, ein ausführliches Hands-on war vor Ort leider nicht möglich. (Birgit Riegler aus Barcelona/derStandard.at, 15. Februar 2011)

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