Mehr als 60 Schauspieler und TV-Macher können sich in diesem Jahr Hoffnungen auf einen der Adolf Grimme Fernsehpreise machen. Das gab das Grimme-Institut in Marl am Mittwoch bekannt. Unter den Nominierten sind auch zwei Produktionen mit österreichischer Beteiligung vertreten: Der von ORF und ARTE in Auftrag gegebene Katastrophenfilm "Der erste Tag" ist in der Kategorie Fiktion nominiert, bei der Doku "Musik mon amour" (ZDF/ARTE) wirkte der Salzburger Filmproduzent Bernhard Fleischer mit. Der ehemalige Burgschauspieler Martin Brambach erhält einen Spezialpreis. Der Grimme-Preis, der zu den renommiertesten Auszeichnungen für Fernsehsendungen in Deutschland zählt, wird am 1. April 2011 zum 47. Mal in Marl vergeben.

"Der erste Tag" von Regisseur Andreas Prochaska erzählt von einem fiktiven Super-Gau in einem tschechischen Kernkraftwerk, im von MR Film hergestellten Streifen wirken u.a. Franziska Weisz und Nikolai Gemel mit. In der Doku "Musik, mon amour" begleitet das Regie-Duo Daniela Schmidt-Langels und Günther Huesmann die japanische Geigerin Midori, den deutschen Komponisten Helmut Oehring und die israelische Sängerin Yasmin Levy bei ihrer Arbeit. Der deutsche Schauspieler Martin Brambach, der u.a. am Wiener Burgtheater spielte und 2007 im Oscar-prämierten KZ-Drama "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky zu sehen war, erhält einen Spezialpreis "für seine stetige schauspielerische Leistung in unterstützenden Rollen".

61 Nominierungen

61 Fernsehproduktionen und Fernsehschaffende wurden von den Nominierungskommissionen aus 599 Vorschlägen ausgewählt. Das Gros stellen traditionell die Öffentlich-rechtlichen. Neben dem Preis "Besondere Ehrung", die heuer an "Wetten dass...?"-Moderator Thomas Gottschalk geht, werden Preise in den drei Kategorien Fiktion, Information und Kultur vergeben. Nur acht Nominierungen kommen aus dem Lager der privaten Sender. Sie sind ausschließlich in der Kategorie Unterhaltung für die 47. Grimme- Preis-Vergabe zu finden, RTL ist diesmal nicht vertreten.

Grimme-Direktor Uwe Kammann bezeichnete das Fernsehjahr 2010 als "positiv" mit "Erfindungsreichtum in der Spitze". Es gebe eine große Bandbreite an sehenswerten und diskussionswürdigen Filmen. Kritik sei trotz allem angebracht. "Die Qualität in der breiten Masse lässt nach", sagte Grimme-Preis-Referent Ulrich Spies. Beim RTL-Dschungelcamp sehe er den "Boden des Geschmacklosen" erreicht.

Die Preisträger werden am 16. März in Düsseldorf bekanntgegeben, die Gala mit der Übergabe folgt am 1. April im Stadttheater von Marl. (APA)