Bild nicht mehr verfügbar.

Da Hainzl Lexus-Vertreter sei, "ist es in unserem Interesse, dass Herr Hainzl in einem Lexus unterwegs ist", begründet Autoimporteur Frey das Dienstwagen-Geschenk.

Foto: Reed Saxon/AP/dapd

Graz/Wien - Die Affäre um den Luxusdienstwagen des steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten Ulfried Hainzl hat sich zu einem willkommenen PR-Coup für die involvierte Automarke Lexus-Toyota gewandelt.

Hainzl hatte sich als Kammerpräsident einen Lexus um 80.000 Euro als Dienstwagen angeschafft. Gekauft hatte er den Wagen in seinem eigenen Grazer Autohaus Winter. Das Auto sei ein Vorführwagen, zwei Jahre alt. Er habe diesen Lexus LS, eine "Premiummarke" von Toyota, deren Importeur er sei, ohnehin "weit unter dem Listenpreis an die Kammer verkauft", rechtfertigte sich Präsident und Autohändler Hainzl.

Nachdem der Deal aber publik wurde, ruderte die Wirtschaftskammer zurück und kündigte an, Anbote auch anderer Autohäuser einzuholen. Das erübrigt sich jetzt. Toyota Frey Austria organisiert eine Benefiz-Aktion für Hainzl. Das Unternehmen kauft den umstrittenen Lexus und spendet ihn als Dienstwagen dem steirischen WK-Präsidenten. Da Hainzl Lexus-Vertreter sei, "ist es in unserem Interesse, dass Herr Hainzl in einem Lexus unterwegs ist", begründet Autoimporteur Frey das Dienstwagen-Geschenk.

Den Grünen ist dieser "Frey-Spruch" zu wenig. Die steirische Grünen-Wirtschaftssprecherin Sabine Jungwirth: "Wäre Hainzl ein Politiker, müsste er sich wegen Anfütterung vor dem Korruptionsstaatsanwalt verantworten." Der Wagen müsse umgehend an Hainzls Autohaus zurückgegeben, der Dienstwagen neu ausgeschrieben werden. Das BZÖ plant eine parlamentarische Anfrage zur Causa an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. (Walter Müller/DER STANDARD-Printausgabe, 19.1.2011)